In Frankreich ist es eine beliebte Tradition: Selbst kleine Sporthallen wie dieses Exemplar in Rillieux-la-Pape, einem Vorort von Lyon, haben einen Paten. Hier verewigte man den früheren Boxer Hacine Cherifi, der aus der Gegend stammt. Das Gebäude mit seinem Namen wurde von Tectoniques Architectes (Lyon) entworfen.
Die Architekten verstehen ihre Sporthalle als „urbanen Vermittler“, der sich zur Straße als niedriges Gebäude mit kantiger Silhouette präsentiert. Ebenerdig zeigen großformatige Fenster die öffentliche Nutzung an, während die Fassade ansonsten geschlossen ist. Nur die Oberlichtbänder verraten etwas mehr und lassen nach Einbruch der Dunkelheit die Konstruktion des Daches erahnen.
Mit dem Zugang auf einer Ebene befindet sich ein großer Gymnastikraum, während die eigentliche Sporthalle dem Geländeverlauf folgend tiefer liegt. Eine Tribüne bildet den Übergang zwischen Besucherbereich und Halle. Zur nahen Schule hin, die ebenfalls von Tectoniques stammt, wirkt das Gebäude dadurch deutlich höher. Wie die Fassade sind auch die Innenräume hell und reduziert, neben unbehandeltem Beton überwiegt das Holz der größtenteils vorfabrizierten Teile.
Eindruck macht die Fachwerkkonstruktion des Daches: Die Oberlichtbänder verlaufen entlang der Hauptträger, wobei die strohgedämmten Deckenelemente in ihrer Höhe verspringen. Das Dach lässt dadurch an eine schwere Balkendecke denken, es wirkt zugleich aber auch leicht und filigran, je nach Perspektive. (sb)
Fotos: 11h45
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
2
Dennis | 15.09.2015 13:43 UhrPeter
Peter ich kann dir nur zustimmen. Was das angeht ist Deutschland wirklich mehr als überreguliert.