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27.01.2017
Ein Vordach als Argument
Sporthalle in Chile von Carreño Sartori Arquitectos
Ein Projekt wie man es sich wünscht: interessierte Nutzer, ausreichend Budget und eine breite öffentliche Anteilnahme: Gesucht war eine Sporthalle mit zwei Tribünen für Ballspiele und andere öffentliche Veranstaltungen im chilenischen Salamanca. Carreño Sartori Arquitectos (Santiago de Chile) hatten freie Hand bei der Gestaltung ihrer Tragkonstruktion. Sie geben zu: Die Form bildet zwar nicht die ideale Lastenverteilung ab, folgt aber einer ganz eigenen konstruktiven Logik.
Auf den Betontribünen und den Stahlstützen ruhen Holzträger, die die gesamte Halle überspannen. Ein Stahlfachwerk bildet gleichzeitig eine Brücke für die Technik. Der Haupteingang befindet sich unter der Südtribüne, deren Auskragung sich als steil aufragende Form und öffnende Geste Richtung Stadtzentrum präsentiert. Die Holzverkleidung leuchtet hier fast golden, drei schwarze Stützen setzen einen Kontrast. Als die Entwurfsentscheidung für diesen überdachten Raum bereits getroffen war, entschied sich die Stadtverwaltung, das Grundstück im Süden komplett in einen öffentlichen Platz zu verwandeln – der Zwischenraum hatte überzeugt.
Wer sich nun dem Gebäude nähert, kann – bei kostenpflichtigen Veranstaltungen – direkt an einem der Schalter vorbei in die Halle treten. Im Alltag gewähren zwei unscheinbare seitliche Türen und eine Rampenanlage Zugang. Diese liegt unter der gefalteten Metallfassade, die auch die Nordtribüne und die darunter befindlichen Umkleiden und Serviceeinrichtungen umschließt. Durch den Abstand der Hülle zum Baukörper kann indirektes Tageslicht in die Halle dringen. Das Erdgeschoss öffnet sich zum Fußballplatz.
Fotos: Marcos Mendizabal
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