Ähnlich wie Lagerhallen und Fabrikgebäude sind auch Sporthallen heute nur noch selten aufwändig gestaltet. Ein großes Raumvolumen muss möglichst billig umhüllt werden, weshalb meist einfache Kisten praktisch ohne Fenster entstehen. Auch NL Architects wählen beim ihrem Spordtgebouw in Dordrecht diesen Weg, wie sie freimütig eingestehen. Weil aber die Halle als Teil eines neuen Stadtquartiers entsteht, gibt es aber auf der Straßenseite trotzdem etwas mehr zu sehen.
Der Leerpark, so der Name der neuen Nachbarschaft, deren Masterplan von West 8 stammt, kombiniert mehrere größere Schulen, Wohnen und Gewerbe in einer aufgelockerten städtebaulichen Konfiguration. Am Tag und unter der Woche dient das Gebäude mit seinen sechs einzelnen Hallen vor allem dem Schulsport und wird so zu einem gemeinsamen Treffpunkt für alle Schüler des Leerparks.
Da die Einrichtung aber abends und am Wochenende auch dem Freizeitvergnügen dienen soll, konnten weitere Funktionen integriert werden, die üblicherweise nicht im Lehrplan stehen. Zwischen den kompakt gestapelten Hallen und der äußeren Fassade wurden zwei aufwändige, fast schon kathedralenartige Kletterhallen integriert.
Diese sind zur Straße hin angeschnitten und gebäudehoch verglast, so dass es fast scheint, hier habe man mit scharfem Gerät zwei echte Höhlen aus dem Felsen geschält. Die Sporthalle ist also nicht einfach nur, nach den Venturis, eine dekorierte Kiste, sondern die Kletterwände selbst werden am Tag wie bei Nacht zum logoartig-expressiven, lebendigen Gesicht des Gebäudes. (sb)
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