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13.12.2023

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Endlich lange Bahnen ziehen

Sportbad in Stuttgart von Lehmann Architekten und AHM Architekten


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Kaum zu glauben, aber Stuttgart hatte bisher kein Hallenbad mit 50-Meter-Becken. Dieser traurige Zustand gehört aber seit letztem Jahr der Vergangenheit an. Das Sportbad NeckarPark dient nun als neues Zentrum des Schwimmsports in der Region. Dank seiner Tribünen ist es wettkampftauglich und neben Ausbildungseinrichtungen verfügt es außerdem über einen kleinen Versammlungsraum. Geplant und umgesetzt haben das Projekt Lehmann Architekten aus Offenburg in Arbeitsgemeinschaft mit AHM Architekten aus Berlin. Der Beitrag des Teams war 2015 in einem Wettbewerb mit dem 1. Preis ausgezeichnet worden.

Das dreigeschossige Volumen steht im Stadtteil Bad Cannstatt, wo auf dem 22 Hektar großen Areal eines ehemaligen Güterbahnhofs derzeit ein neues Wohn- und Gewerbegebiet entsteht. Dort bildet es den Auftakt einer „Veranstaltungsmeile“ mit mehreren Sportarenen und Mehrzweckhallen. Auch der Cannstatter Wasen befindet sich hier. Städtebaulich markiert das Bad den Übergang zu einer kleinteiligeren Wohnbebauung. Im Nordwesten des Bades ist diese bereits fertiggestellt, dort befindet sich an einem Quartiersplatz auch der Eingang. Im Südosten folgt später noch ein Block, sodass sich am Ende ein geschlossenes Gefüge ergibt. Die Außenraumgestaltung übernahm das Stuttgarter Büro Pfrommer + Roeder.

Geprägt sind das Konzept und die Gebäudekubatur auch durch den hohen Grundwasserstand. Der verhinderte nämlich den Bau eines Untergeschosses, weshalb die gesamte Technik auf Straßenniveau Platz finden musste. Das Schwimmbad zeigt sich darum als stattliches Volumen, das von den Architekt*innen eine kantige Hülle aus eloxierten Aluminiumblechen erhielt. Große Glasflächen markieren außerdem die Lage des Foyers und der Schwimmhalle im Obergeschoss. Neben dem großen Becken gibt es noch ein kleineres mit 25 Metern. Das ist mit einem Sprungturm ausgestattet und verfügt teilweise über einen Hubboden.

Im Inneren zeigt sich das Sportbad von einer ansprechenden Geradlinigkeit. Insbesondere die hybride Konstruktion aus einem Stahlbeton-Sockel, einer Stahlkonstruktion für die Schwimmhalle sowie Brettschichtholzelementen für die innenseitigen Dach- und Wandschalen ist gut erkennbar. Die öffentlichen Bereiche mit Versammlungsraum, Bistro und dem Zugang zur Tribüne befinden sich im 2. Obergeschoss. Eine Galerie eröffnet hier Ausblicke auf beide Becken. Bei Kosten von rund 42 Millionen Euro entstand eine Nettoraumfläche von 9.000 Quadratmetern. (sb)

Fotos: Achim Birnbaum


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Kommentare

4

Dr. Dietrich W. Schmidt | 24.05.2024 13:20 Uhr

Sparsame Gestaltansprüche

Unter Hinweis der vielen Nichtschwimmer im Gemeinderat auf das Untertürkheimer Inselbad (1927-29 von Bonatz & Scholer) mussten die Stuttgarter Schwimmsportler sehr lange mit dem ältesten Freibad der "Sportstadt Stuttgart" vorlieb nehmen. Jetzt haben sie zwar lange Bahnen in einer Schwimmhalle; aber diese ähnelt den Fabrikhallen der nicht weit entfernten Motorenfabrik. Diese Gestaltarmut blamiert das sonst so stolze "Tal der Architekten", in dem die elegante HP-Schale der Hamburger Alsterschwimmhalle ersonnen wurde.

3

Stuttgarter | 14.12.2023 12:23 Uhr

@ 1

1893!

Diese Einladung werden Sie sich nicht entgehen lassen.
Traurig.

2

A. Utsch | 13.12.2023 16:47 Uhr

Ohje

Vor ein paar Tagen noch die Hamburger Schwimmoper hier gezeigt… und jetzt diese uninsprierte Kiste.

Wo sind wir eigentlich falsch abgebogen, dass sowas ernsthaft beauftragt wird?

1

Larno Ederer | 13.12.2023 15:54 Uhr

Bitte?

"Veranstaltungsmeile"... finden diese Veranstaltungen dann in diesem monströsen Betonsockel statt? Als hätte jemand die Graffitiszene Stuttgarts herausgefordert die unteren 3 Meter selbst zu gestalten.

 
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