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14.11.2019
Schwimmen im Hof
Sportbad Friedrichshafen von Behnisch Architekten
Schwimmen lässt sich es in Friedrichshafen natürlich ganz vorzüglich, denn die Stadt liegt am Bodensee. Doch wenn es etwas sportlicher zugehen soll, braucht es eben ein Hallenbad. Und auch zeitgenössische Wellness-Bedürfnisse lassen sich im Seewasser nicht unbedingt befriedigen. Auf dem ehemaligen Messegelände am Riedlepark im Norden der Stadt steht darum seit kurzem ein neues Sportbad von Behnisch Architekten. Das Stuttgarter Büro gewann Anfang 2014 einen nichtoffenen Realisierungswettbewerb.
Das Gelände am Riedlepark firmiert heute als Sportpark, nebenan befindet sich mit der ZF-Arena auch eine für Sportwettbewerbe umgenutzte ehemalige Messehalle. Der städtebauliche Kontext (in einer weiteren alten Messehalle befindet sich ein Einkaufszentrum) bot allerdings wenig konkrete Anknüpfungspunkte, weshalb das Hallenbad jenseits der großen Glasflächen zur Straße konsequent nach innen ausgerichtet ist. Ein landschaftlich gestalteter Innenhof bildet den Mittelpunkt der Anlage, was zumindest im Sommer für eine Mischung aus Frei- und Hallenbad sorgt.
Die verschiedenen Bereiche das Bads sind um diesen Hof herum organisiert. Neben zwei 25-Meter-Becken mit Hubböden, von denen eins über eine Sprunganlage verfügt, gibt es einen Kleinkindbereich, verschiedene Wellness-Einrichtungen und eine 80 Meter lange Außenrutsche. Der heute gerne verwendete Begriff „Badelandschaft“ ist bei diesem rund 13.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassenden Programm (mit dem Parkhaus 26.000) also nicht ganz falsch. Natürlich gibt es auch Gastronomie, die im Obergeschoss nahe der Sauna zu finden ist.
Im Inneren ist die materialle Gestaltung angenehm zurückhaltend gelungen, auf die heute im Sportbereich oft gebräuchlichen grellen Farben verzichteten die Architekt*innen konsequent. Im Außenraum wäre etwas mehr Charakter allerdings wünschenswert gewesen. Das Haus gibt sich zwar offener und ausgewogener als etwa das Potsdamer Stadtbad, aber gerade der für Fußgänger schlecht erreichbare Hauptzugang samt dem darüber angeordneten Verwaltungstrakt wirken schon arg profan. (sb)
Fotos: David Matthiessen
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