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18.01.2022

Beton in Bewegung

Sport- und Kulturzentrum bei Paris von Jean-Pierre Lott Architecte


Die Ähnlichkeit zur Mediathek im südfranzösischen Vitrolles ist frappierend: Wie schon bei diesem 2017 fertiggestellten Projekt setzt das Pariser Büro Jean-Pierre Lott Architecte auch beim Sport- und Kulturzentrum Espace Jean-Lucien Vazeille in der südwestlichen Pariser Banlieue auf einen asymmetrischen Baukörper, dessen Betonfassade weiche Wellen schlägt. Und hier wie dort weist die wallende Gebäudehülle nur an wenigen Stellen einige ornamental geformte Fensteröffnungen auf. Der Entwurf für den Multifunktionskomplex in Vélizy-Villacoublay setzte sich in einem 2016 entschiedenen Wettbewerb durch und wurde innerhalb von 24 Monaten realisiert. Auftraggeberin war die Stadtverwaltung, das Budget lag bei 20 Millionen Euro.

Das Projekt steht inmitten des Stadtviertels Louvois, das in den 1970er Jahren in aller Eile hochgezogen wurde, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Heute befindet sich das einst von Robert Auzelle geplante Quartier im Prozess einer umfassenden Erneuerung und Umstrukturierung. Als öffentliche Einrichtung an städtebaulich exponierter Stelle entlang der Rue du Général Exelmans schafft das 9.000 Quadratmeter umfassende Sport- und Kulturzentrum einen neuen räumlichen Zusammenhang zwischen den umgebenden Wohntürmen und ist damit ein wichtiger Baustein der Revitalisierung. Während der Neubau mit seiner Betonmaterialität in direktem Bezug zur Umgebung steht, bildet seine amöbenhaft mäandernde Kubatur einen visuellen Kontrapunkt zur strengen Geometrie der Wohnhäuser.

Die dynamischen Kurven der Fassade, die vor Ort gegossen wurden, stehen nach den Worten der Architekt*innen für „Bewegung und Leichtigkeit“ und sollen einen Hinweis auf die sportlichen Funktionen geben, die – neben kulturellen Nutzungen –  in dem Bau untergebracht wurden, darunter eine große Turnhalle, Tanzstudios, Tischtennis- und Vereinsräume. Ähnlich wie in Vitrolles sitzt der Betonkörper auch hier auf einem größtenteils transparent gehaltenen Sockel, der Einblicke in die Halle erlaubt. Der Eingangsbereich öffnet sich zu einem Vorplatz und führt in ein großes Atrium. Hier windet sich eine von einem Oberlicht gekrönte, elliptische Rampe nach oben, die alle Ebenen erschließt und mit der die angrenzenden Räume über Innenfenster verbunden sind. (da)

Fotos: Takuji Shimmura


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