Die an der Loire gelegene Großstadt Orléans hat seit Januar 2023 einen neuen Ort für die Ausrichtung von Großveranstaltungen: Das CO’Met, kurz für Centre Orléans Metropole, befindet sich neben einer großen Ausfallstraße am südlichen Stadtausgang und wurde im Auftrag der Stadt von Ferrier Marchetti Studio entworfen. Das Pariser Büro kollaborierte hierzu mit Chaix & Morel and Associates (Paris).
Der multifunktionale Komplex für Sport, Kultur und Events vereint mit drei aneinandergereihten Baukörpern drei unterschiedliche Programme: eine 23.ooo Quadratmeter große Arena mit 10.000 Sitzplätzen, eines der größten Kongresszentren Frankreichs mit 1.000 Sitzen und 20.000 Quadratmetern sowie das Tagungszentrum Zenith mit 5.000 Plätzen und 9.000 Quadratmetern Größe. Dazwischen und rundherum erstrecken sich Freiflächen über insgesamt 20 Hektar, die vom Pariser Landschaftsarchitekturbüro agence ter geplant wurden.
Für die Gestaltung der Innenräume der Sportarena zeichnet das global agierende Designunternehmen Populous mit Büros in den USA, Europa, Asien und Australien verantwortlich. Der Bau selbst ist modular aufgebaut, er kann für alle Arten von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen genutzt werden. Unter anderem werden hier künftig internationale Wettbewerbe in Ballsportarten, Boxen, Hockey oder Gymnastik ausgerichtet. Darüber hinaus beherbergt die Struktur eine Sporthalle, die vom Basketballclub Orléans Loiret genutzt wird.
Der Haupteingangsbereich ist unter einem großen Vordach im Freien angelegt. Er verbindet den an der Straße liegenden Vorplatz mit dem Bois des Montées, einem Waldstück auf der Rückseite der Anlage. Zudem fungiert er als Bindeglied zwischen Arena und Kongresshalle. Besucher*innen können über eine verglaste Brücke auf Höhe des zweiten Obergeschosses zwischen beiden Bauten hin- und herwechseln.
Alle drei Baukörper zeigen ein einheitliches Fassadenbild, das einen klaren Kontrast zu den massiven Volumen bildet. „Die subtile Atmosphäre der Ufer der Loire, eines UNESCO-Weltkulturerbes, inspirierte zu einer fließenden und weichen Architektur“, so der Pressetext. Eine wie ein Stoff in Wellen gelegte Gebäudehülle aus Lochblechen, die vor den Baukörpern zu schweben scheint, charakterisiert den größten Teil der Fassaden. Dabei entstehen verschiedene Transparenzen und Silhouetten, die sich trotz der Großmaßstäblichkeit des Komplexes zurückhaltend geben.
Des Abends wird diese Hülle außerdem durch ein Netz von LED-Leuchten geheimnisvoll und diffus illuminiert. Der französische Lichtkünstler Yann Kersalé ließ sich dabei vom Loire-Nebel inspirieren und arbeitete mit den Lichtdesigner*innen von BOA Light Studio (Paris/New York). (da)
Fotos: Luc Boegly
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