„Am Montag findet nun ENDLICH die Spatenstichfeier für die Erweiterung und Sanierung des Justizzentrums Eisenstadt statt“, schreibt uns Bernd Scheffknecht von YF Architekten (Wien), und man hört die Erleichterung. Immerhin war der Wettbewerb für das Projekt bereits im März 2008 entschieden worden (siehe BauNetz-Meldung). Die Mühlen der Architektur mahlen eben langsam, und insbesondere für ein junges Büro können solche Verzögerungen manchmal dramatische Konsequenzen haben.
Nun aber beginnt der Bau, der L-förmig westseitig an das bestehende, aber zu kleine und zu unmoderne Justizzentrum im burgenländischen Eisenstadt anschließen wird. Das Gerichtsgebäude und die Erweiterung der Justizanstalt kommen auf einen gemeinsamen Sockelbau, der mit Terrassen leicht der Hanglage folgt. Beide Gebäudeteile bleiben auf diesem Sockel als eigenständige Solitäre sichtbar.
Der Bau des Gerichtsgebäudes zeigt einen kompakten Baukörper um einen Innenhof, die Architekten beziehen das „typologisch auf die bestehende Blockbebauung“. Zur Wiener Straße liegt ein großer Vorplatz vor dem zentralen Eingang zum Gerichtsgebäude. Die Erweiterung der Haftanstalt mit Schulungs- und Freizeiträumen sowie einem Verwaltungstrakt zeigt sich hingegen als lang gestreckte L-förmige Verlängerung des bestehenden Hafttraktes.
Die Neubauten nehmen also die Kubaturen und Typologien des Bestands auf, werden diesem aber „bewusst stark, eigenständig und klar“ gegenüber gestellt. Dafür soll insbesondere die einheitliche Metallfassade der neuen Gebäude sorgen, die aus geschlossenen, offenen, perforierten und mit beweglichen Sonnenschutzlamellen versehenen Flächen besteht. So soll dem Neubaukomplex ein Aussehen verliehen werden, dass diesen als Einheit erkennbar macht und gleichzeitig ein differenziertes Äußeres zuläßt. – Wir wünschen eine reibungslose Realisierung.