Am 26. Dezember 2002 findet im chinesischen Anting der erste Spatenstich für die „Shanghai International Automobile City“ (SIAC) statt. Auf 520 Hektar Fläche wird hier, 25 Kilometer von der Metropole Shanghai entfernt, eine neue Stadt als primäres Zentrum der neuen chinesischen Automobilindustrie entstehen. Entworfen und geplant hat die Neugründung das Frankfurter Architekturbüro Albert Speer und Partner (AS&P), das im Jahr 2001 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte.

Die Stadt wird hauptsächlich Funktionen wie Fertigung, Handel, Forschung und Entwicklung, Management und Schulung aufnehmen. Dazu kommt eine Vielzahl von ergänzenden Einrichtungen wie Büros, Hotels, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Unterhaltungs- und Freizeiteinrichungen sowie eine neue Wohnstadt. Das Gesamtkonzept des Masterplanes wird von einer Fußgängerachse geprägt, die den Städtebau des neuen Stadtzentrums strukturiert. Als markantes räumliches funktionelles und visuelles Element verbindet diese Achse die unterschiedlichen städtischen Räume. Eine flexible Blockstruktur ist vorgesehen, die verschieden Grundstücksgrößen, Einrichtungstypen und Gebäudeformen zulässt. An markanten stadträumlichen Stellen sind Hochhäuser vorgesehen.

Parallel zur Automobil City wird eine neue Wohnstadt, die sogenannte „Anting New Town“, für 40.000 Einwohner in Stufen städtebaulich entwickelt. Mit der Absicht, eine vitale, nachhaltige und vielfältige Gemeinschaft zu schaffen, greifen die Planer auf die städtebaulichen Regeln und Konzepte des europäischen Siedlungsbaus zurück. Die wichtigsten stäudtebaulichen Prinzipen und „charakteristischen Elemente deutscher Bautradition“ seien multifunktionale Blockstrukturen, öffentliche Plätze, auf Fußgänger ausgerichtete Straßenräume und eine Mischung von Funktionen im Stadtzentrum, so die Architekten. Auch in Anting New Town werden Blockstrukturen das öffentliche Straßenbild von halbprivaten und privaten Innenhöfen trennen. Öffentliche Räume und Plätze sollen Treffpunkte für jedes Viertel bilden, während der Hauptplatz im Stadtzentrum den Mittelpunkt für die gesamte Gemeinschaft darstellt. Gebäude wie Rathaus, Kirche, Theater und Einkaufszentrum liegen an diesem Ort und sollen so eine lebhafte und städtische Atmosphäre schaffen.

Die SIAC und die Wohnstadt sollen bis 2005 realisiert sein, mit dem Bau von Straßen und Brücken wurde bereits begonnen.

Zu den Baunetz Architekt*innen:

AS+P Albert Speer + Partner

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