Am 19. Oktober 2006 fand der erste Spatenstich für den Neubau des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin statt. Der Gebäudekomplex an der Chausseestraße soll 720 Millionen Euro kosten und 260.000 Quadratmeter Geschossfläche bieten. Der Neubau des BND entsteht nach einem Masterplan des Berliner Architekturbüros Kleihues + Kleihues. Dieses hatte sich in einem geschlossenen Verhandlungsverfahren Ende 2004 gegen fünf weitere Wettbewerber durchgesetzt (BauNetz-Meldung vom 8. 2. 2005).
Der Entwurf sieht eine Anlage in strenger Axialgeometrie vor, mit der die enorme Baumasse in kleinteilige Einheiten heruntergebrochen werden soll. Jeweils achtgeschossige Riegel schließen quadratische und rechteckige Höfe ein. Verbunden werden diese Flügel durch ein lange Halle, die parallel zur Chaussestraße liegt.
Für die Fassaden haben Kleihues + Kleihues ein ähnlich rigides System verschiedener Lochfassaden auf der gleichen Maßkette entwickelt, das ein Mindestmaß an Abwechslung in die endlos langen Ansichten des Baus bringen soll. Ein umlaufender Graben, baumbestandenes Abstandsgrün und ein Zaun halten die Großform auf Abstand zur Straße.
Im April 2003 hatte die Bundesregierung den Umzug des BND nach Berlin beschlossen. Die Rund 4.000 Mitarbeiter des BND sollen ab 2012 ihre Arbeit in der Anlage aufnehmen.
Neben dem Hauptgebäude, für das jetzt der erste Spatenstich gesetzt wurde, werden auf dem Gelände zwei weitere Gebäude errichtet: An der Habersaathstraße wird der Neubau einer BND-eigene Schule nach den Plänen des Büros Lehmann aus Offenbach (BauNetz-Meldung vom 21. 6. 2006 zum Wettbewerbsergebnis) errichet. Die Logistik- und Technikzentrale mit Parkhaus und eigenem Kraftwerk liegt an der Boyenstraße und wird von Henn Architekten unter Mitarbeit von Hilmer, Sattler Albrecht (beide München) geplant und realisiert. Auch diese beiden Bauten sollen bis 2012 fertig gestellt sein.