In der Liechtensteinallee im Berliner Tiergarten wurde am 17. Juli 2001 das Richtfest für das neue Gebäude der Botschaft von Spanien gefeiert. Das spanische Außenministerium hatte in Direktvergabe die Baugesellschaft TYPSA unter Federführung der Architeken Jesûs Velasco Ruiz und José Luis Iñiguez de Ozoño mit dem Teilneubau beauftragt.
Ähnlich wie Japan und Italien war auch Spanien vor die Wahl gestellt, seinen Amtssitz neu zu bauen oder an den historischen Standort zurückzukehren. Die ehemalige Residenz im Botschaftsviertel wurde zwischen 1938 und 1943 von den Architekten Walter und Johannes Krüger in Zusammenarbeit mit Pedro Muguruza Otano errichtet. Wenige Monate nach der Eröffnung wurde das Botschaftsgebäude im Krieg teilweise zerstört. 1961 wurde ein Flügel der v-förmigen Anlage wieder aufgebaut, in dem bis 1998 das spanische Generalkonsulat seinen Sitz hatte.
Unter Erhaltung der historischen Fassade wurden für den Neubau die restlichen Gebäude in der Thomas-Dehler-Straße und der Liechtensteinallee-Flügel abgerissen. Der Portikus mit dem Haupteingang bleibt erhalten, lediglich die faschistischen Reliefs werden durch quadratische Natursteinplatten mit dem spanischen Staatswappen ersetzt.
Die ursprüngliche Gebäudefigur, ein dem Grundstückszuschnitt entsprechender gespreizter Zweiflügelbau, sowie die Fassadenordnung bestimmen auch den Neubau. Auch die Fassade wird mit dem Natursteinmaterial (Muschelkalk) ausgebildet, das schon bei der historischen Residenz Verwendung fand. Um dennoch eine klare architektonische Trennung zwischen der erhaltenen Fassade und dem neuen Flügel zu schaffen, kommt ein anderer Steinschnitt zur Ausführung.
Mit dem Ausbau des Dachs mit zwei Stockwerken und einer zweigeschossigen Unterkellerung wird nun genug Platz geschaffen, um alle Abteilungen der Botschaft mit einem Mitarbeiterstab von ca. 100 Personen unter einem Dach zu versammeln.
Neben den Wohnräumen des Botschafters, den Büros und den offiziellen Empfangsräumen ist auch ein kulturelles Zentrum mit einem Auditorium, einem Ausstellungsraum und einer Mediathek vorgesehen.
Weitere Informationen über dieses und andere Botschaftsprojekte finden Sie in der BauNetz-Übersicht Übersicht über Botschaften und Landesvetretungen in Berlin.
Abbildung: Spanische Botschaft