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17.10.2018

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Holzschachteln in Kopenhagen

Sozialer Wohnungsbau von BIG


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Nachhaltig sollten die Wohnungen sein, sicher und funktional. Vor allem aber bezahlbar, beschreibt Jan Hyttel, Präsident der gemeinnützigen dänischen Wohnungsbaugesellschaft von Lejerbo, den Auftrag. Dass auch Stararchitekten bezahlbare Wohnungen bauen können, versuchen nun die Kopenhagener Lokalmatadore von BIG mit ihrem Projekt Homes for all zu beweisen.

In Bispebjerg, einem Stadtteil im Nordwesten Kopenhagens, steht günstiger Wohnraum hoch im Kurs. Die Einkommen der Menschen sind überschaubar, die Kulturen bunt gemischt, das alternative Kulturzentrum Ungdomshuset ist um die Ecke. Und Wohnungen werden dringend gebraucht. Das Budget: rund 8,5 Millionen Euro.

Dass bezahlbarer Wohnraum und gute Architektur kein Widerspruch sein müssen, möchte der Bau von BIG zeigen: fünf Geschosse hoch, insgesamt 6.800 Quadratmeter groß, mit 66 Wohnungen zwischen 60 und 115 Quadratmetern Fläche. Bodentiefe Fenster, viel Holz, Südbalkone. Im Innenhof leuchten grüne Freiflächen, straßenseitig wurde durch die kurvige Bauform ein kleiner öffentlicher Platz geschaffen. Durchgänge im Erdgeschoss des Wohnhauses schaffen Verbindung zwischen Straße und Hof für Bewohnerinnen und Öffentlichkeit.

Konzipiert ist der Bau, der in seiner Form ein klein wenig an die Berliner Bundesschlange erinnert, in Modulbauweise. Wie ein Haufen aufeinandergestapelter Schachteln wechseln sich großformatige Fensterflächen und Loggien ab. Vorfabrizierte Holzpaneele geben dem großen Ganzen zusätzlich Struktur und Rhythmus. Vor allem der balkonlosen Nordfassade.

Für BIG ist das Wohnhaus am Dortheavej nach großformatigen Museen in Blåvand und Billund, einem Kopenhagener Luxusrestaurant, dem Schwimmbad in Aarhus und einem Minihaus in New York eine ganz neue Aufgabe. „Bezahlbare Wohnungen sind aufgrund der notwendigen Budgetbeschränkungen eine architektonische Herausforderung. Wir haben versucht, eine modulare Bauweise mit bescheidenen Materialien zu realisieren, um großzügige Wohnräume sowohl im urbanen als auch im Wohnumfeld zu schaffen“, sagt Bjarke Ingels. Und das, obwohl wirtschaftliche Zwänge sonst oft zu Knappheit führen, wie er anfügt. Der dänische Architekturverband hat BIG und Lejebo für ihren Bau mit dem Lille Arne Award 2018 ausgezeichnet. (kat)

Fotos: Rasmus Hjortshoj


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

anneke | 24.10.2018 17:28 Uhr

tietgenkollegiet?

Erinnert formal aber sehr an das Tietgenkollegiet, ebenfalls in Kopenhagen

2

Patrick Eckmayer | 19.10.2018 16:01 Uhr

Nachhaltigkeit

ich finde nichts verwerfliches an einer hinterlüfteten Holzfassade im Sinne der Nachhaltigkeit, da ich die Holzlatten am Ende der Lebensdauer genauso verfeuern kann. Trotz dessen verschleiert die Lattung in gewissem Sinne den Betonbau. Wenn eine Betonkonstruktion mit WDVS bzw. Putz verschleiert wird, hat man weniger Bauchschmerzen.

1

Sieben | 19.10.2018 13:05 Uhr

Nachhaltigkeit

Ein Bau aus Betonfertigteilen wird mit Holz verkleidet, damit ein "nachhaltiger Eindruck" beim ahnungslosen Betrachter entsteht . . .
Nur durch schiere Größe der Anlage ergibt sich hier ein interessanter Eindruck.

 
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Die Kopenhagener Lokalmatadore von BIG sind auch im Bereich des sozialen Wohnungsbaus nicht um eine große Geste verlegen.

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Die vorfabrizierten Holzpaneele und der Wechsel von Loggien und geschlossenen Glasflächen schaffen Struktur und Rhythmus.

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