Das 13. Arrondissement der französischen Hauptstadt glänzt nicht gerade – sieht man mal von der 1990 eröffneten Nationalbibliothek von Dominique Perrault ab – mit touristischen Highlights. Der ehemalige Arbeiterbezirk im Südosten der Innenstadt weist eine hohe Dichte an Wohnungsbauten der 1960er und 70er Jahre auf. Eins dieser Viertel, die „Groupe Amiral Mouchez“, wurde nun durch zwei Mehrfamilienhäuser sowie eine Stadtteilbibliothek verdichtet und aufgewertet. Der Entwurf des Büros Philippe Dubus Architectes (Paris) war 2007 aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen.
Die neue Bebauung besteht aus zwei Gebäudeteilen, die zusammen mit den sie umgebenden und überragenden Bestandsbauten aus den Jahren 1960 bis 1975 einen offenen Block zur Straße hin abschließen. Während sich der eine Gebäudeteil über der bereits vorhandene Zufahrt einer Tiefgarage erhebt, befindet sich der andere an Stelle des für den Neubau abgerissenen Heizkraftwerks der Viertels.
Die Erdgeschosse beider Gebäude wurden von Wohnnutzungen freigehalten, in den darüberliegenden fünf bis sechs Obergeschosse sind insgesamt 60 Wohneinheiten untergebracht. Während die Sockelgeschosse also offen und durchlässig gestaltet wurden, erscheint der darüberliegende Baukörper mit seiner Lochfassadenhaut aus Polycarbonatpaneelen wesentlich geschlossener und massiver. Aufgelockert wird diese Struktur durch in die Fassade eingebrachte, modern interpretierte „bow-windows“: farblich und formal sich abhebende Balkonboxen aus Aluminium die durch verschiebbare Fensterelemente verschlossen werden können.
Fotos: Michel Denancé
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