Blockrand ersetzt Blockrand. Das 2009 gegründete Wiener Büro Schenker Salvi Weber Architekten hat im Innsbrucker Stadtteil Saggen, unweit der Sill – einem Nebenfluss des Inns –, einen sozialen Wohnungsbau fertig gestellt. Die Wohnbebauung Sillblock ersetzt einen Häuserblock aus den 1940er Jahren, der aufgrund seiner veralteten Bausubstanz, zu kleinen Wohnungen und fehlenden Tiefgaragen abgerissen werden musste. Die ebenfalls blockrandartige Neubebauung konnte für 17,5 Millionen Euro realisiert werden, sie besteht aus 122 Wohnungen und 118 Tiefgaragenplätzen.
Der Entwurf lässt sich als nach außen strenge und nach innen aufgelockerte Blockrandbebauung beschreiben. Das Projekt ist in zwei symmetrisch zueinander angeordneten Baukörpern geplant. Mit sich verjüngenden Kopfbauten erinnern die Grundrisse an an einer Längsachse gespiegelte Bumerangs, die sich um den mit vier Linden bepflanzten Innenhof legen.
„Harte Schale – weicher Kern“ nennen die Architekten das Motto ihrer Planung, das sich jedoch nicht im klassischen Sinne auf das Verhältnis von außen und innen, sondern auf die zwei Seiten des Baukörpers bezieht. Während sich das Volumen zum Straßenraum hin schlicht und schmucklos in den Straßenraum einfügt, öffnet es sich zum Hofraum mit kurvig auskragenden Balkonen. Die in Sichtbeton ausgeführten durchgehenden Brüstungen verleihen der Anlage einen horizontalen Charakter. Sie bieten den Bewohnern eine Art „begehbare Außenhaut“, die in ihrer optischen Funktion den Hintergrund für den Innenhof als „attraktiven Platz für die Nachbarschaft“ bildet, erklären die Architekten. In der Mitte des Hofes stehen vier alte Linden, die aus dem Bestand übernommen wurden. (lr)
Fotos: Bengt Stiller, Christoph Panzer
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