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27.07.2020

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Innen Stadt, außen Land

Sozialer Wohnungsbau bei Aarhus von Vandkunsten


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Die kleine, neue Siedlung im Dorf Lisbjerg ist nur zehn Kilometer von Aarhus entfernt. „Nachhaltiges und gemeinnütziges Wohnen der Zukunft“, lautete die ehrgeizige Überschrift des Wettbewerbs im Jahr 2014, den das Ministerium für Städte, Wohnungswesen und ländliche Gebiete, die Stadt Aarhus und die gemeinnützige Wohnungsgesellschaft AL2bolig – die zugleich auch Bauherrin ist – ausgeschrieben hatten. Das Kopenhagener Architekturbüro Vandkunsten konnte diesen für sich entscheiden. 2018 wurde der erste Bauabschnitt mit 40 Sozialwohnungen in sechs Gebäuden fertiggestellt.

Die Planung der Architekt*innen sieht insgesamt zwölf zwei- bis viergeschossige Gebäude vor. Drei bilden jeweils eine Gruppe, zusammen fassen sie einen kleinen Platz. Eine schmale Straße erschließt die kleine Siedlung. Es ist das Bild eines kompakten Dorfes, das Vandkunsten hier umsetzen möchte: Eine dichte Baustruktur und gemeinschaftlich genutzte Außenräume sollen ein nachbarschaftliches Miteinander schaffen. Zugleich bietet die Siedlung allen Bewohnern Ausblicke und Zugänge in die Landschaft, von der das Projekt umgeben ist.

Sämtliche Gebäude sind als Holzhybridbau ausgeführt. Für Stützen, Deckenbalken sowie für Pfosten und Riegel wurde Schichtholz verwendet. Auch bei Dach- und Fassadenelementen kam Holz zum Einsatz. Beton fand seine Verwendung in den Treppenhäusern und bei den Aufzugsschächten, Spritzbeton bei den Geschossdecken. Stahl wurde nur dort eingesetzt, wo das Holzsystem an seine Belastungsgrenzen stieß und eine zusätzliche Unterstützung erforderlich wurde. Bei der Platzierung der unterschiedlichen Fenstertypen konnten die Architekt*innen auf die Anforderungen der Wohneinheiten reagieren, da die Fassade nicht trägt.

Die Wohnungsgrößen reichen von 50 bis 115 Quadratmetern – und kein Grundriss gleicht dem anderen. Denn diese wurden mit intensiver Beteiligung der zukünftigen Nutzer*innen entwickelt. So sollte bei den Bewohner*innen ein Gefühl von Eigentum vermittelt werden, obwohlsie Mieter*innen sind. Außerdem soll durch die gemeinsame Planung ein Nachbarschaftsgefühl gefördert werden. Eine hohe Flexibilität der Grundrisse war demnach die Prämisse. Daher besteht die „Grundausstattung“ jeder Einheit lediglich aus einer Küche, einem Bad, einem Stauraum und einem großen Hauptraum. Letzterer kann auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen angepasst und in kleine Einheiten aufgeteilt werden. Alle Wohnungen erhalten Tageslicht aus mindestens zwei Himmelsrichtungen und verfügen über einen privaten Außenraum in Form eines Balkons oder einer Terrasse.

Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf knapp 1.475 Euro pro Quadratmeter. Das ist selbst für einen dänischen Sozialwohnungsbau in dieser Region sehr niedrig. Das Projekt erhielt 2019 den Europäischen Architekturpreis Matilde Baffa Ugo Rivolta. Der Preis wird alle zwei Jahre von der Mailänder Architektenkammer organisiert und zeichnet die besten sozialen Wohnungsbauprojekte Europas aus. (as)

Fotos: Vandkunsten,
Søren Nielsen, Michael Delin, Mirjam Hallin, Helene Høyer Mikkelsen, Melissa Örnstrup



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Das kompakte Dorf in der Wildnis: Das Kopenhagener Büro Vandkunsten gewann 2019 mit seinem Sozialwohnungsbau bei Aarhus den Architekturpreis Matilde Baffa Ugo Rivolta.

Das kompakte Dorf in der Wildnis: Das Kopenhagener Büro Vandkunsten gewann 2019 mit seinem Sozialwohnungsbau bei Aarhus den Architekturpreis Matilde Baffa Ugo Rivolta.

Die dichte Bebauung schafft Räume für ein nachbarschaftliches Miteinander.

Die dichte Bebauung schafft Räume für ein nachbarschaftliches Miteinander.

Großzügige Belichtung aus mindestens zwei Himmelsrichtungen war eine der Prämissen des Entwurfs.

Großzügige Belichtung aus mindestens zwei Himmelsrichtungen war eine der Prämissen des Entwurfs.

Die sechs Häuser wurden allesamt als Holzhybridbau ausgeführt.

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