Pritzker-Preisträger Eduardo Souto de Moura (Porto) legt Pläne für sein erstes Gebäude in den Vereinigten Staaten vor. Für den Entwickler Eastbanc entwirft er im historischen Viertel Georgetown in Washington D.C. ein fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude.
Das Grundstück – laut Eastbanc der „Eingang“ zu Georgetown, wo sich bisher eine eher wenig repräsentative Backsteintankstelle befindet – steht in einem anspruchsvollen Kontext. 1967 als Gesamtensemble in die Liste der National Historic Landmarks der Vereinigten Staaten, eingetragen, ist die Nachbarschaft geprägt von einer konservativen Architektur. Dies stellt modernem Bauen Hindernisse in den Weg. In diesem Fall: Ein kleines Grundstück, 39 Meter Traufhöhengrenze und der historische Charakter der Nachbarschaft, der gewahrt werden soll. Keine einfache Basis, auf der Souto de Moura seine neo-mies’sche Ästhetik verhandeln muss.
Kritischer Regionalismus ist sein Schlüssel. Der portugisische Architekt verwendet rote Ziegel um sich auf die Bautraditionen der Nachbarschaft zu beziehen und camoufliert so das Gebäude. Rote Ziegelblöcke und Leerräume für überdachte Terrassen alternieren auf den Deckenplatten, die in Beton ausgeführt sind. Im Erdgeschoss dreht sich ein vollverglastes Volumen aus dem kompakten Würfel, das ein Restaurant beherbergen soll. Der Entwurf wartet derzeitig auf die Baugenehmigung. (df)
Visualisierungen: Souto Moura Arquitectos
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