Abseits von Gotik, Renaissance, Klassizismus: Budapest wagt einen Sprung in die zeitgenössische Architektur und plant gleich eine Reihe von neuen Kulturbauten. Insgesamt fünf Gebäude sollen bis 2018 im Rahmen des Liget Budapest Projects inmitten des historischen Stadtwäldchens (ungarisch: Városliget) entstehen, das 1817 vom Lübecker Landschaftsgärtner Christian Heinrich Nebbien als eine der ersten innerstädtischen Parkanlagen angelegt wurde. Wer das Neue Nationalmuseum und das Museum Ludwig bauen wird, steht noch nicht fest – den anonymen Wettbewerb für das neue Konzerthaus in Budapest konnten Ende 2014 Sou Fujimoto Architects für sich entscheiden.
Ihr Siegerentwurf für das House of Hungarian Music ist kein introvertierter Baukörper, sondern öffnet sich mit einem perforiertem Dach und gläsernen Wänden zum Stadtwäldchen. Als organisches Gebilde liegt es wie eine Wolke zwischen den Bäumen – nur die weiße Dachschale markiert den Neubau in seiner Umgebung. Die Besucher können im Inneren der leichten Konzerthaus-Struktur über lange fragile Wendeltreppen die kleinen Dachterrassen erreichen und in die Baumkronen blicken.
Die französischen Architekten Vallet de Martinis DIID Architectes planen den Neubau für das Museum für Völkerkunde, ein weiteres Ensemble für das Museum für Fotografie und das ungarische Architekturmuseum, das am Parkeingang entstehen soll, stammt vom lokalen Büro KÖZTI Architects & Engineers. Die ausstehenden internationalen Wettbewerbsverfahren für die zwei weiteren Museumsgebäude werden im April entschieden.
Zum Thema:
www.ligetbudapest.org
Mehr über Bauten, Bäume und Wälder in einem Gespräch mit Sou Fujimoto
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