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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Sou_Fujimoto_baut_in_Montpellier_3497871.html

17.03.2014

Baumhaus mit 17 Geschossen

Sou Fujimoto baut in Montpellier


„In einem Haus zu wohnen ist, als würde man in einem Baum wohnen“ – davon ist Sou Fujimoto überzeugt. Das House NA in Tokio (2010) sieht neben den Plänen für sein neues Projekt in Montpellier wie ein experimentelles Modell dafür aus. Auf 17 Geschossen sollen in Frankreich 120 Wohnungen entstehen. Mit 56 Metern wird der „arbre blanc“ somit einer von Fujimotos höchsten Bauten werden, sicher aber nicht der fragilste.

Für die Planung und Realisierung dieses visionären Projekts an der südfranzösischen Mittelmeerküste arbeitet das japanische Büro Sou Fujimoto Architects zusammen mit den Büros OXO Architectes (Paris) sowie Nicolas Laisné Associés (Montreuil bei Paris). Das Projekt ist eines von insgesamt zwölf Gebäuden, die als „architektonische Follies“ in verschiedenen Stadtgebieten von Montpellier entstehen sollen. Baubeginn soll 2015 sein, die Fertigstellung für den Wohnturm am Ufer des Lez ist für 2017 angekündigt.

Die bizarre Form basiert dabei auf verschiedenen Grundrisskonzepten mit exponiert angelegten Balkonen, die sich, spiralförmig übereinander gestapelt, zu der organischen Form eines abstrakten Baums in die Höhe drehen. „Das Faszinierende an einem Baum ist, dass die einzelnen Plätze nicht hermetisch abgeschlossen, sondern miteinander verbunden sind“, erklärte Fujimoto damals seine metaphorische Idee für das House NA. „Man hört Stimmen von allen Seiten, springt von einem Ast zum anderen, die Bewohner führen ihre Gespräche über mehrere Äste hinweg. Das sind sehr bereichernde Momente, die durch das Wohnen in räumlicher Dichte ermöglicht werden.“ Auch für den weißen Wohnturm in Montpellier greift er dieses Motiv auf und entwickelt es weiter.

Das Hochhaus soll aber kein reiner Wohnbau sein, sondern ist als Hybrid geplant: Auf dem Dach des Turms sind ein Restaurant, eine Bar und eine Kunstgalerie untergebracht; im ersten Obergeschoss befindet sich eine Büroetage und im Untergeschoss eine Tiefgarage mit 150 Parkplätzen für Bewohner und Leute aus der Nachbarschaft.


Zum Thema:

Mehr über Bauten, Bäume und Wälder in einem Gespräch mit Sou Fujimoto


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