Der Shell-Tower des Architekten Arthur Staal im Amsterdamer Hafen ist nicht nur eine Ikone der Stadt, sondern auch ein Symbol niederländischer Innovationskraft – selbst wenn das Research and Technology Centre des Unternehmens dort vor einigen Jahren ausgezogen ist. Seither wurde der Turm von 1971 umgebaut und neu benannt – und man darf annehmen, dass die heutigen Betreiber ebenfalls hoffen, dereinst zum Wahrzeichen eines mächtigen Wirtschaftszweigs zu werden: Im sogenannten A'DAM arbeitet nun nämlich die Kreativindustrie.

Jüngster Zugang im Turm, der nach einem Entwurf des inzwischen aufgelösten Büros Claus en Kaan Architecten heute über eine Aussichtsplattform mit Drehrestaurant verfügt, ist mit Sony Music ein bereits sehr prominentes Unternehmen. Dessen neue Büros wurden von Space Encounters (Amsterdam) gestaltet und verteilen sich auf anderthalb Etagen im elften und zwölften Stock. Das untere Halbgeschoss beherbergt dabei ein repräsentatives Entree samt der öffentlicheren Bereiche, von wo eine interne Treppe nach oben zu den Arbeitsplätzen führt. Auf dem Weg passiert man dabei einen weiteren kollektiv genutzten Raum mit Blick auf die Stadt.

Die Atmosphäre der Gestaltung passt auf spielerische Weise zur Entstehungszeit des Gebäudes. Man muss an die Fernsehserie Mad Men denken und liegt damit sicherlich nicht falsch. Die Schreibtischzone ist durchgehend in Grau gehalten und verfügt über eine Lichtdecke, die sich auch in einem Rechenzentrum des frühen Computerzeitalters gut gemacht hätte. Die Gemeinschaftsräume in dunklen Grüntönen mit Stahl- und Marmorakzenten lassen hingegen an einen edlen Club denken.

Die farbliche Zweiteilung der Büroräume war übrigens mit Blick auf den Arbeitsalltag im Musikgeschäft eine ganz bewusste Entscheidung der Architekten: Gerade weil Arbeit und Freizeit in dieser Branche untrennbar verbunden sind, sollte wenigstens im Büro eine klare Ordnung herrschen. (sb)

Fotos: Peter Tijhuis

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