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29.10.2013
Vorne rostig, hinten hölzern
Sommerhaus in East Sussex
Folgt man der Beschreibung der Architekten, haben sie mit dem Red-Bridge-Haus alle glücklich gemacht: die kinderreiche Familie als Auftraggeber, lokale Baufachleute und die örtlichen Behörden. Denn als Hauptziele für das (ganzjährig nutzbare) Sommerhaus in den Wäldern von East Sussex, zwischen London und der britischen Südküste gelegen, formulieren Smerin Architects (London), allen Altersklassen der Bewohner gerecht werden zu wollen, das Haus optisch und ökologisch verträglich in die hügelige Landschaft einzufügen sowie an die lokale traditionelle Bebauung anzupassen.
Dennoch ist mit dem 345 Quadratmeter großen Haus ist ein eigenständiges Gebäude gelungen. Von der Straße erkennt man wegen der Hanglage nur die oberen beiden Geschosse. Zu dieser Seite hin haben die Architekten die Betonkonstruktion mit braun rostendem Cortenstahl verkleidet. Rechteckige Öffnungen unterbrechen die geschlossenen Flächen – zum Eingang führt eine rollstuhlgerechte Rampe.
Zu den anderen drei Seiten zeigt das Haus ein Holzkleid und vor allem nach Süden große Fensteröffnungen mit weiten Ausblicken. Dachüberstände schützen vor zu viel Hitze im Sommer, lassen die flach stehende Sonne im Winter aber tief in die Innenräume vordringen. Die Terrasse, die an dünnen Edelstahlstangen wie an Schnüren am Obergeschoss zu hängen scheint, ist durch das teilweise weit vorstehende Dach auch bei Regen nutzbar.
In dem mittleren der drei Geschosse findet das Familienleben statt. Die Flächen sind offen gehalten, dennoch können verschiedene Aktivitäten parallel stattfinden. Der Treppenabsatz, von dem aus man nach oben zu den Schlafräumen und nach unten zu Nebenräumen sowie dem Swimming-Pool gelangt, ist nicht nur einfach eine Verteilerebene. Er ist mit eingebauten Bücherregalen und Sitznischen ausgestattet und dadurch als weiterer Aufenthaltsraum ausgewiesen. Mit dem Material wechseln die Architekten auch innen ab, hier zwischen Beton- und geölten Holzflächen.
In dem neu angelegten Garten steht ein zweiter Bau aus Holz, der mit Resten des Schiefers des abgerissenen Vorgänger-Hauses eingedeckt ist. Er beherbergt neben einer Garage eine Werkstatt und im oberen Geschoss eine Gästewohnung für die zahlreichen Besucher der Familie.
Fotos: Tim Crocker
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