Luciano Kruk kann nicht anders: Nahezu jedes Gebäude, das der argentinische Architekt gebaut hat, besteht zum Großteil aus Beton. Es sind nicht nur ein oder zwei Häuser, sondern mindestens zwanzig; weitere befinden sich in Planung. Die Betonkisten entspringen seiner Feder quasi eine nach der anderen – jede auf eigene Art einzigartig.
Auch das Einfamilienhaus in der kleinen Siedlung Valeria del Mar an der argentinischen Küste, 360 Kilometer südlich von Buenos Aires gelegen, besitzt grob verschalte Betonfassaden, die Kruk mit breiten Fensterfronten kombiniert. Das langgezogene Volumen (32 mal 23 Meter und insgesamt 122 Quadratmeter groß) versteckt sich in einem Kiefernhain. An den breiten Seiten sind die Fenster wie bei einer Loggia nach innen gerückt. Der Dachüberstand und die seitlichen Wände schließen die Fenster wie ein Rahmen ein.
Der Grundriss des Hauses ergab sich aus dem Wunsch, das Schlafzimmer des Auftraggebers möglichst weit von den weiteren zwei Schlafbereichen entfernt zu wissen. Zwischen den Schlafräumen, die somit jeweils an den entgegengesetzten Enden platziert sind, liegt der Wohnbereich, der durchgehend verglast ist – das Ganze leitet die Gedanken unweigerlich zu Mies van der Rohe. An die einzelnen Bereiche sind Holzterrassen angebaut, die den Raum zusätzlich ins Freie verlängern.
Das Haus eignet sich nur für Sommeraufenthalte, meint der Architekt. Nach einem Blick auf die Betonwände und -böden im Inneren weiß man intuitiv: Warm wird man es hier im Winter sicher nicht haben. Dafür im Sommer sehr entspannt. (pg)
Fotos: Daniela Mac Adden
Zum Thema:
Entspannen in Betonhäusern aus der Baunetzwoche#373 „Haus mit Pool“
oder die Baunetzwoche#350 zur Leichtigkeit des Dämmbeton
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Alex | 20.11.2014 10:35 UhrBeton im Wald
Wunderbare Plastik, sowohl Innen wie Aussen. Klare Sprache.
Sehr gelungen!