Immer häufiger werden Versorgungsinfrastrukturen zu architektonisch markanten Bezugspunkten, die sich und ihre Nutzung selbstbewusst im Stadt- oder Landschaftsraum platzieren. Das Gaskraftwerk von kadawittfeld in Düsseldorf oder die Müllverbrennungsanlage von Egeraat in Roskilde (Dänemark), die bereits 2014 realisiert wurde, gelten als Beispiele für diese Praxis. Dieses Jahr kommt das Gasmotoren- und Solarkraftwerk des Energieanbieters Energie SaarLorLux aus Saarbrücken hinzu.
Die Gestaltung der Außenhülle des Neubaus am Eingang der Stadt Saarbrücken verantwortet das Architekturbüro CBAG.Studio (Saarlouis/Berlin). Es konnte sich mit Atelier le Balto (Berlin) als Partner für die Freiraumplanung bei dem vorgelagerten, nicht-offenen Wettbewerb durchsetzen. Die Planung der Kraftwerksanlage im Innern des Neubaus übernahmen kaffai architekten aus Limburg an der Lahn.
Der Neubau ergänzt das 1964 in Betrieb genommene Heizkraftwerk Römerbrücke, für das die Stadt nach Modernisierungen und Erweiterungen 1992 den UNO-Umweltpreis für vorbildliche und innovative Energiepolitik erhielt. Das neue Gasmotorenkraftwerk ersetzt die Energieerzeugung durch Kohle vor Ort, wodurch nach Angaben des Energieanbieters tonnenweise Kohlenstoffdioxid im Jahr einspart würden.
Die äußere Gestalt des Neubaus dominiert eine monolithisch wirkende Fassade aus Photovoltaik-Paneelen an der Südseite. Dieses so genannte Solarkraftwerk besteht aus gefalteten Flächen, die gemäß Architekt*innen eine Dach- bzw. Häuserlandschaft abstrahieren sollen. Effektvoll ergänzt der Fassadenbau die anderen Gebäude des Heizkraftwerks, die durch Kunst am Bau unter anderem von Edward Allington und Thomas Schütte bereits in den 90er Jahren für Aufmerksamkeit sorgten.
Die Konstruktion des Solarkraftwerks auf der Südseite bildet ein Stahlbau, den das Büro aus der Unterkonstruktion der Abgasleitungen auf dem Gelände herleitete. Die drei verbleibenden Seiten sowie dessen Tragstruktur sind hingegen in Beton gefertigt. Die Freifläche zwischen Neubau und Saar haben die Landschaftsarchitekt*innen für Urban Gardening vorgesehen. (sbm)
Fotos: Schnepp Renou
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kritischer Leser | 25.07.2024 11:13 Uhrdas ist leider ...
...definitiv KEIN Solarkraftwerk!
Sorry BN Redaktion, aber bei dem Titel fühle ich mich getäuscht.