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20.07.2020
Kita und Musik statt Konserven
Snøhetta planen in Leipzig
Die ehemalige Gurkenkonservenfabrik der Gebrüder Schumann im Leipziger Zentrum-Südost liegt seit Jahrzehnten brach. Die Fabrik wurde 1890 aufgrund der Nähe des Grundstücks zum Bayerischen Bahnhof errichtet. Der besteht heute allerdings nur noch als neu errichtete, unterirdische Haltestelle des City-Tunnels. Die historischen Gebäude des einst ältesten erhaltenen deutschen Kopfbahnhofs existieren hingegen nur noch in denkmalgeschützten Fragmenten wie dem einstigen Portikus. Kurz nach dem Mauerfall wurde schließlich auch die Produktion von Gurken- und Gemüsekonserven eingestellt. Seitdem ist auf dem rund 40 Hektar großen Areal nicht mehr viel passiert – selbst, wenn einzelne Gebäude noch in Nutzung sind.
Bereits 1998 hat das Büro Albert Speer und Partner ein städtebauliches Strukturkonzept für das gesamte Areal erarbeitet. 2010 lobten die Stadt Leipzig und die Deutsche Bahn einen städtebaulichen Wettbewerb aus, den das Berliner Studio Wessendorf zusammen mit Atelier Loidl für sich entscheiden konnten. Daraus folgte der Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans und die Vorgabe, für einzelne Teilbereiche des Stadtraums weitere Lösungen zu erarbeiten.
Für eines dieser Teilgebiete – eben die alte Gurkenfabrik – liegt nun ein Entwurf vor. In Abstimmung mit der Stadt lobte die Eigentümerin des Areals, die Projektgesellschaft Rubin 70 als Tochter der Leipziger Stadtbau AG ein nicht-anonymes Werkstattverfahren aus. Fünf Büros haben sich mit Ideen für die Fläche zwischen Dösner Weg und dem zukünftigen zentralen Park beteiligt. Das Osloer Architekturbüro Snøhetta mit seiner Innsbrucker Niederlassung gewann das Verfahren, bei dem es um den Bau einer Kita und zweier weiterer Gebäude für eine Musikakademie ging. Am Verfahren beteiligt waren:
Der Gewinnerentwurf von Snøhetta sieht für die Kita ein kompaktes Volumen vor. Die Akademie strebt wiederum pagodenhaft und luftig am Rande es künftigen Parks in die Höhe. Neben dem Lab ist auch ein Haus für internationale Studierende der Mendelssohn-Orchesterakademie angedacht. Ein Konzertsaal mit 200 Plätzen könnte sich zum Park öffnen lassen und wäre dann als Amphitheater nutzbar. Für die Realisierung der Akademie sucht das Gewandhaus derzeit Förderer.
Der Entwurf von Snøhetta überzeugte die Jury mit seiner modernen Formensprache, wobei insbesondere die klare Trennung der Nutzungen in autarken Gebäuden gelobt wurde. Auch die Planung der Freiflächen und ihre Bezüge zur Umgebung wurden sehr positiv gesehen. Ein Teil des Grundstücks der Gurkenfabrik wird schließlich dem großen Park zugeschlagen. Laut MDR hofft die Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, dass das Vorhaben schon 2022 umgesetzt sein könnte. (mg)
Bereits 1998 hat das Büro Albert Speer und Partner ein städtebauliches Strukturkonzept für das gesamte Areal erarbeitet. 2010 lobten die Stadt Leipzig und die Deutsche Bahn einen städtebaulichen Wettbewerb aus, den das Berliner Studio Wessendorf zusammen mit Atelier Loidl für sich entscheiden konnten. Daraus folgte der Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans und die Vorgabe, für einzelne Teilbereiche des Stadtraums weitere Lösungen zu erarbeiten.
Für eines dieser Teilgebiete – eben die alte Gurkenfabrik – liegt nun ein Entwurf vor. In Abstimmung mit der Stadt lobte die Eigentümerin des Areals, die Projektgesellschaft Rubin 70 als Tochter der Leipziger Stadtbau AG ein nicht-anonymes Werkstattverfahren aus. Fünf Büros haben sich mit Ideen für die Fläche zwischen Dösner Weg und dem zukünftigen zentralen Park beteiligt. Das Osloer Architekturbüro Snøhetta mit seiner Innsbrucker Niederlassung gewann das Verfahren, bei dem es um den Bau einer Kita und zweier weiterer Gebäude für eine Musikakademie ging. Am Verfahren beteiligt waren:
- Snøhetta, Oslo/Innsbruck
- Architektur von Domaros und Partner, Leipzig
- RKW Architektur +, Leipzig
- Behet Bondzio Lin Architekten, Leipzig
- Grunwald & Grunwald Architektur und Städtebau, Leipzig
Der Gewinnerentwurf von Snøhetta sieht für die Kita ein kompaktes Volumen vor. Die Akademie strebt wiederum pagodenhaft und luftig am Rande es künftigen Parks in die Höhe. Neben dem Lab ist auch ein Haus für internationale Studierende der Mendelssohn-Orchesterakademie angedacht. Ein Konzertsaal mit 200 Plätzen könnte sich zum Park öffnen lassen und wäre dann als Amphitheater nutzbar. Für die Realisierung der Akademie sucht das Gewandhaus derzeit Förderer.
Der Entwurf von Snøhetta überzeugte die Jury mit seiner modernen Formensprache, wobei insbesondere die klare Trennung der Nutzungen in autarken Gebäuden gelobt wurde. Auch die Planung der Freiflächen und ihre Bezüge zur Umgebung wurden sehr positiv gesehen. Ein Teil des Grundstücks der Gurkenfabrik wird schließlich dem großen Park zugeschlagen. Laut MDR hofft die Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, dass das Vorhaben schon 2022 umgesetzt sein könnte. (mg)
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Gewinner: Snøhetta
Teilnehmer: Behet Bondzio Lin Architekten
Teilnehmer: Architektur von Domaros und Partner
Teilnehmer: Grunwald + Grunwald
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