Nein, anders als im Titel versprochen, werden Snøhetta keinen neuen Wasserfall planen, aber immerhin geht es in diese Richtung. Die Willamette Falls in Oregon City gehören nach ihrer Breite zu den größten Wasserfällen der Welt, allerdings sind sie nicht von unberührter Natur umgeben, sondern in eine industrielle Ruinenlandschaft integriert. Zusammen mit den Landschaftsplanern Mayer/Reed (Portland) wird das New Yorker Büro von Snøhetta in den kommenden Jahren die unteren Ufer des Wasserfalls neu erschließen.
Ihr Entwurf sieht vor, entlang des Flusses einen Riverwalk zu gestalten, der die atemberaubende Stadtlandschaft angemessen in Szene setzt und der das Wasser wieder erfahrbar macht. Auch eine alte Papierfabrik soll in die Planung mit einbezogen werden, samt romantisch verschlungenen Wegen, die zwischen verfallenen Betonbauten hindurchführen. Da auch deren Infrastruktur auf die Verwendung des Flusswassers ausgerichtet war, lassen sich mit wenig Aufwand neue malerische Situationen gestalten.
Das Projekt dient allerdings nicht nur dazu, den Bewohnern Oregons erstmals seit 100 Jahren wieder direkten Zugang zum Wasserfall zu gewähren. Zugleich soll auch eine angrenzende Industriebrache von über neun Hektar in einen neuen Stadtteil verwandelt werden. Wohnungen, Geschäfte und Büros sollen entstehen, wobei die komplexe Geschichte des Ortes, der auch für die Ureinwohner der Gegend wichtig war, berücksichtigt werden soll.
Ein genauer Zeitrahmen liegt für das Projekt noch nicht vor. Im kommenden Jahr sollen zunächst mal weitere Ideen gesammelt werden, um herauszufinden, was man mit den außergewöhnlichen Gegebenheiten des Ortes noch anfangen kann. (sb)
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