- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
02.11.2017
New Yorker Postmoderne gefährdet
Snøhetta planen Umbau von Philip Johnsons AT&T Building
12
so ein archi | 03.11.2017 17:39 UhrNein! Doch! Ohhhh!
an Nummer 11:
huch, auf Architekturdarstellungen wird beschönigt, idealisiert und der Investor gebauchpinselt. Wer hätte das gedacht.
(und nein, das ist kein Problem welches durch hyperrealistische Computerrenderings entstand. Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Jahrhunderte. Kollegen die sich in Denkmalschutz und Rekonstruktionen verdingen dürften das hinlänglich kennen, Stichwort Zwerge und Miniaturkutschen, die die Kupferstiche irgendwelcher Schlösser von halbpotentem Landadel bevölkern, und das Schloss gleich um den Faktor 1,5 größer und eindrucksvoller aussehen lassen. Oder die bauzeitlichen, eindrucksvollen Handzeichnungen diverser Hochhäuser wie dem Empire State Building, die auch stets von einem Heiligenschein vor dramatisch schwarzem Himmel umrankt sind...)
11
a_C | 03.11.2017 14:58 UhrEin Bild sagt mehr als 1000 Worte...
Bitte mal in den Browser kopieren: oi67.tinypic.com/2luyo2s.jpg
Das kommt wohl eher hin und macht die Plumpheit des Eingriffs deutlich.
Statt der postmodernen Bögen bekommen wir nach Snøhettas Planung ein ausgestanztes Rechteck. Statt dem stadträumlich wirksamen Rücksprung in der Mitte bekommen wir einen auf ganzer Länge gleich langweiligen und den Stadtraum beengenden Glasvorhang.
Ein Denkmal oder anderweitig wertvolles Gebäude ist meiner Meinung nach nicht grundsätzlich unantastbar, aber so eine schlechte Planung hat das Gebäude nicht verdient.
10
a_C | 03.11.2017 12:21 UhrNeid? Oh je...
Worauf ist hier jemand neidisch? Darauf, eine Architekturikone nicht selber zerstören zu dürfen? Was für ein Quatsch.
Und diese Assoziationen - Deutscher Zeigefinger -> Neid -> Berufserfahrung... Hier geht es der Beitragerstellerin wohl eher um die eigene Inszenierung als um das Projekt.
8
Andreas Vöhringer | 03.11.2017 09:51 Uhrwhy not?
dass die postmoderene das haltbarkeitsdatum überschritten hat, ist ja offenkundig, und dass sie ausgerechnet in NY konserviert wird, spräche gegen den amerikanische pragmatismus. Zudem ist die sprache des AT&T buildings ja explizit die der ironie, des als-ob, der fassade im wahrsten sinn, warum dann nicht das Chippendale-kostüm unten einfach mal kürzen? ich denke, bei wechselnden moden darf man das.
7
seb74 | 03.11.2017 09:17 UhrPetition
Eine Unterschriftensammlung wurde von der Schweizerischen archithese lanciert:
https://secure.avaaz.org/en/petition/Olayan_Group_Chelsfield_Snohetta_architects_mayor_of_New_York_Save_the_ATT_Building/?cMhRymb
[Anmerkung der Redaktion: Auch die Kollegen in New York haben auf change.org eine Petition gestartet: https://www.change.org/p/new-york-city-landmarks-preservation-commission-save-att-e77f7491-a5ce-4c63-892b-94869cbbc97a]
6
Stefanie Meyer | 02.11.2017 21:10 UhrTheorie
Da ist er wieder, der deutsche Zeigefinger. Wenn man hier ein ''bla bla'' bejammern muss dann das der Kommentare. Der Neid ist bei de nLesern grösser als die Arbeitserfahrung als Architekt.
5
a_C | 02.11.2017 18:30 UhrOh je...
Furchtbar! Snøhetta sind sich auch für nichts zu schade.
Dass die Visualisierung ein reiner Betrug ist und die Verschlimmbesserung am Ende eine vollkommen andere Wirkung erzielen wird (die große Glasfront wird tagsüber dunkel und geschlossen wirken - so ist das nun mal bei Glas), ist bei der Unverfrorenheit der hier geplanten Eingriffe nur noch Nebensache.
Da kann man nur hoffen, dass der Aufschrei so groß ist, dass das Vorhaben wieder kippt. Also Leute, werft eure Facebook- / Twitter- / Instagram- / Snapchat-Accounts an und blast ins Horn!
4
Jan | 02.11.2017 16:55 Uhrnichts verstanden
die Damen und Herren aus Oslo.
Das ist ja ein Graus und diese arrogante Haltung gegenüber der Bausubstanz entbehrt jeglichen Feinsinns.
zum glück gibt es schon eine Online-Petition gegen den Umbau.
Man kann nur hoffen, das dieses Bauvorhaben abgewendet werden kann.
Bei Bottas MoMa in San Francisco gelang dies leider nicht.
3
catk | 02.11.2017 16:44 UhrAT&T attacked
Warum soll die Architektur sich immer an dem aktuellen Geschmack orientieren? Ich finde die Kritik absolut berechtigt und notwendig.
Das Gebäude an sich fand ich schon zu seiner Entstehungszeit schwierig und mit wenigen außergewöhnlichen Riesenformen gekrönt und getragen, eher beängstigend. Aber der jetzt geplante Eingriff ist voll daneben.
Laute Straße ist übrigens laute Straße. Aber in New York eben auch der Ort in dessen unmittelbarer Nähe sich die Menschen aufhalten. Warum ihnen nicht etwas mehr Raum geben? Schließlich ist die Hochauspolitik in New York immer eine Verabredung zwischen öffentlicher Hand und privater, um den Ameisenmenschen etwas mehr Platz zu geben zwischen den hohen Häusern.
2
Superarchitekt | 02.11.2017 15:54 UhrTja
Architektonisch erbärmlich, aber der Mammon regiert, da darf man kein kulturhistorisches Feingefühl erwarten, in 'murica gleich gar nicht.
Hoffentlich gibt es eine Protestbewegung wie weiland beim MoMA und dessen Plänen das American Folk Art Museum für eine Erweiterung abzureißen.
13
mies antroph | 04.11.2017 12:41 UhrChippendale
schon der Entwurf des AT&T Gebäudes hatte 1979 eine internationale Signalwirkung und läutete die Ära des Postmodernismus ein. Insofern geht tatsächlich eine Ikone verloren - nun ja nicht ganz. es besteht ja die Möglichkeit in zehn bis fünfzehn Jahren den Originalzustand von 1984 durch erneuten Umbau wiederherzustellen. Warum? Weil seit 1990 in kurzer Folge das Formenrepertoire der 1950er, 1960er und aktuell das der 1970er Jahre in kurzer Folge neu aufgegossen wird; es gehört also nicht viel Prophetie dazu, die Postmoderne 2.0 für das Jahr 2028 vorherzusagen. Snohettas Veränderungen werden jedenfalls auch ganz schnell ihre Halbwertszeit erreichen.