Delikate Ferienhäuser sind – siehe beispielsweise das kürzlich fertiggestellte :Solo House von Office KGDVS – eher eine Domäne von kleineren und nicht selten auch jüngeren Büros, die sich ausprobieren wollen. Global operierenden Unternehmen wie Snøhetta (Oslo) fehlt hingegen meist die Muse, sich mit solchen Miniprojekten zu beschäftigen – und wenn doch, dann vielleicht am ehesten als Hobby der Chefs.
Dass es von Snøhetta trotzdem einen aktuellen Entwurf für eine kleine Hütte gibt, hat denn auch handfeste ökonomische Hintergründe. Hier geht es nämlich um ein Fertighäuschen, das sich laut Presseerklärung perfekt in jede Umgebung einpassen lässt – Berge, Wälder, Küsten, alles kein Problem. Das Projekt nennt sich Gapahuk, was im Norwegischen einen einfachen Wetterunterstand bezeichnet.
Bei Snøhettas Interpretation eines Gapahuk handelt es sich allerdings um die Edelvariante einer solch einfachen Architektur – der Entwurf entstand für den größten Ferienhaus-Produzenten des Landes. Neben einem großflächig verglasten Wohnbereich samt offener Küche und überdachter Außenterrasse gibt es drei kleine Schlafzimmer und neben dem Bad sogar eine Gästetoilette.
Mit dem gefalteten Dach könne man die Hütte an jede Umgebung anpassen, so die Architekten, und die Dachneigung eigne sich gut, um mittels Solarzellen vom Stromnetz unabhängig zu sein. Wo sich die Hütte tatsächlich überall einsetzen lässt, ist schwer zu überprüfen – zumindest die Bilder zeigen einen souveränen Einsatz in jedem Terrain. (sb)
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Johannes Leistner | 26.10.2017 12:18 UhrIch hatte gerade Muße, da küßte mich die Muse
Guten Tag,
ich glaube, den größeren Architekturbüros, von denen in dem Artikel die Rede ist, fehlt eher die Muße als die Muse, kleine Ferienhäuser zu bauen.
Liebe Grüße
Johannes