Am vergangenen Freitag wurde es öffentlich gemacht: Snøhetta werden die 15. Präsidentenbibliothek der Vereinigten Staaten bauen. Der Entwurf des Büros mit Hauptsitz in Oslo konnte sich gegen zwei weitere Finalisten – Henning Larsen und Studio Gang – im Wettbewerb um die Theodore Roosevelt Library durchsetzen. In Kooperation mit einem ortsansässigen Büro wird das Archiv in North Dakota realisiert werden, das der Lebensgeschichte und Regierungszeit des ersten modernen Präsidenten der USA gewidmet ist.
Am Eingang des Badlands National Park, nahe der Kommune Medora planen Snøhetta ein in die Landschaft integriertes Gebäude, dessen geschwungenes Dach als Aussichtsplattform dient. Kleinere Pavillons und ein mäandernder Rundweg laden zu Reflexion, Aktivitäten und zur Erkundung der Landschaft ein. Regionale, nachwachsende Rohstoffe und ein hoch entwickeltes Energiesystem prägen das Gebäude. Der Entwurf beziehe sich auf die persönlichen Überlegungen Theodore Roosevelts (1858–1919) zur Landschaft, seinem Einsatz für den Umweltschutz sowie die abwechselnden Perioden stiller Selbstbeobachtung und bürgerschaftlichen Engagements, die sein Leben kennzeichneten, schreiben die Architekt*innen.
Die Tradition der Präsidentenbibliotheken geht auf Franklin D. Roosevelt zurück. Der 14. Bau der Reihe, Barack Obamas von Todd Williams und Billie Tsien entworfene Bibliothek für South Side Chicago, sieht sich derzeit erneut scharfer behördlicher Kritik ausgesetzt. Forderungen nach einem Standortwechsel werden laut. So lange wie der 26. Präsident der USA wird Obama jedoch mit großer Sicherheit nicht auf sein Präsidentenzentrum warten müssen: Zwischen dem Amtsende Theodore Roosevelts und der Entscheidung in North Dakota sind ganze 111 Jahre vergangen. (kms)
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