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12.03.2014

Schwebende Schale

Smiljan Radic baut den Serpentine-Pavillon 2014


Auch aus London gibt es Neues: Den diesjährigen Pavillon der Serpentine Gallery wird der chilenische Architekt Smiljan Radic bauen.

Direkt neben dem Stammhaus der Galerie, mitten in den Kensington Gardens, steht seit 2002 jeden Sommer ein temporäres Gebäude – manchmal gleicht es auch eher einem begehbaren Kunstwerk. Die Initiatoren der Serpentine Gallery laden für den Entwurf jeweils international renommierte Architekten ein – die Voraussetzung ist, dass diese noch kein Gebäude in Großbritannien realisiert haben. Smiljan Radic, der sein Büro in Santiago de Chile gemeinsam mit der Bildhauerin Marcela Correra betreibt, hat bisher hauptsächlich in seinem Heimatland, aber auch in Japan und Österreich gebaut.

Wo letztes Jahr ein filigranes Gebilde von Sou Fujimoto stand, wird nun Radic als 14. Architekt die illustre Reihe fortsetzen. Er schlägt eine muschelförmige Schale vor, die auf groben Steinbrocken ruht. Die bisherigen Visualisierungen erinnern zwar an die aufeinandergeschichteten Steine von Stonehenge, die Beschreibung hingegen klingt leichter – die Muschel soll aus Fiberglas bestehen.

Smiljan Radic sagt zu seinem Entwurf: „Die Schale – weiß und transluzent – beherbergt im Inneren einen leeren Hof. Von hier aus wird die umgebende Natur niedriger wirken mit dem Effekt, dass das gesamte Volumen zu schweben scheint.“ Radic sieht seinen Pavillon als Teil der Geschichte „kleiner romantischer Konstruktionen“, der Follies, die in englischen Parks vom 16. bis 19. Jahrhundert beliebt waren.

Ganz so leer wird der Innenhof nicht bleiben, denn hier wird ein Café untergebracht und ein Programm aus Lesungen, Musik- und Filmveranstaltungen stattfinden. Außerdem hoffen die Beteiligten natürlich auf viele Besucher; der letztjährige Pavillon war mit rund 200.000 Gästen einer der erfolgreichsten in der Geschichte der Serpentine-Pavillons.


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