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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Slowenische_Alpenhuette_von_OFIS_4909118.html

17.11.2016

Abenteuerlicher Materialtest

Slowenische Alpenhütte von OFIS


Eine Berghütte in den Julischen Alpen Sloweniens: Initiiert wurde diese Kleinstarchitektur als Forschungsprojekt, über das Resultat freuen sich die Wanderer der Region.

Die Architekten von OFIS (Ljubljana) und die auf Holzbauten spezialisierten Ingenieure von Contemporary Building Design, CBD (Ljubljana) wollten in Zusammenarbeit mit dem lokalen Wanderverein eine abgeschlossene Holzhütte realisieren, die extremen Witterungsbedingungen auf der Bergspitze des Kanins standhalten kann. Der Kanin ist für diese bekannt: Ergiebige Regengüsse mit bis zu 363 Litern Niederschlag pro Quadratmeter, extremer Schneefall mit mehr als zehn Metern im Winter und starke Winde machen den Berg zu einem geeigneten Ort für einen Materialtest.

Der Berg wurde aber nicht nur wegen seiner Unwirtlichkeit, sondern auch wegen seiner landschaftlichen Reize gewählt. Bis zu neun Abenteuerlustigen – die einen weiten Panoramablick auf das Soca-Tal, den Triglav (der höchste Berg Sloweniens) und das Adriatische Meer genießen können – bietet der Einraum während ihrer Wanderungen ein bescheidenes Obdach. Kamen bei einem Vorläufer-Projekt, welches OFIS mit Architekturstudenten der Harvard Graduate School of Design entwickelten, dünne Glasfaserbetonelemente zum Einsatz, sind die Materialien gegen die radikalen Temperaturschwankungen hier vergleichsweise einfach: Kreuzweise verleimte Einschichtplatten mit einer Aluminiumverkleidung und Glas für das Panoramafenster.

Hinsichtlich der Schwierigkeiten bei der Montage des auskragenden Baukörpers auf minimalem Fuß hatten die Projektbeteiligten durch das erste Projekt schon etwas Erfahrung. Trotzdem brauchte der Helikopter der Slowenischen Armee durch Schlechtwettereinbrüche drei Anläufe, bis er den Baukörper an vorgesehener⇥ Stelle platzieren konnte. Der Aufwand war also groß. Und wie bei vielen kleinmaßstäblichen Projekten mit zahlungsschwachen Auftraggebern war das Projekt auf die üblichen Akteure angewiesen: freiwillige Mitarbeiter mit Macher-Attitüde und Spender mit dubiosen Interessen. (df)

Fotos: Janez Martincic, Ales Gregoric (OFIS)


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