Es gibt Stimmen, die begrüßen alles, was von dem wal-artigen Gebäude „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen ablenkt. Für Auflockerung sorgt jetzt eine luftige Verbindung zwischen diesem Gebäude und einem Parkhaus: die weltweit erste parametrische generierte und auch tatsächlich realisierte Brücke des Frankfurter Ingenieurbüros Bollinger + Grohmann (Tragwerk) und dem Darmstädter Architekturbüro Lengfeld & Wilisch (Entwurf).
Bis zu 1.640 Personen transportiert die „MiniMetro“, die in 15 Metern Höhe mehrere Autobahnzubringer quert und dabei 300 Meter in 90 Sekunden zurücklegt. Die geschwungene Brückentrasse mit Spannweiten von maximal 90 Metern liegt auf acht Stützen. Die Umgebung ist flughafentypisch von markanten Solitären geprägt – das Ziel war deshalb, den Skylink dynamisch-expressiv dazwischen verlaufen zu lassen. Gelungen ist das den Ingenieuren und Architekten durch die irreguläre Struktur des Brückentragwerks.
Für dessen parametrische Berechnung wurde ein spezielles Programm entwickelt, das Länge, Position und Verteilung der quadratischen Hohlprofile exakt aufeinander abgestimmt ermittelt hat. Neu daran ist die prozesshafte Entwicklung des Tragwerks, statt wie bisher üblich eine übergeordnete Systematik zugrunde zu legen.
„Anders als eine konventionelle Fachwerkträger-Brücke, die auf dreieckigen Grundelementen basiert und damit die Ausdrucksmöglichkeiten minimiert, erscheinen beim Skylink die Diagonalen zwischen Ober- und Untergurten auf den ersten Blick willkürlich platziert. Die zufällig wirkende Anordnung entspricht jedoch dem optimalen Kraftfluss“, so die Ingenieure. Die Diagonalen befinden sich nicht nur an den Seiten, sondern auch an der Ober- und Unterseite der Brücke. Dadurch ergibt sich aus allen Sichtwinkeln – auch aus der Vogelperspektive – ein einheitliches Bild. Der hohe Einsatz hat sich gelohnt: Der Skylink behauptet sich selbstbewusst zwischen seinen spaktakulären Nachbarn.
Fotos: Enrico Santifaller/Bollinger + Grohmann
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peter | 15.02.2012 15:42 Uhrskylink
schönes ding!
das allerschönste daran ist, dass es nicht so dick aufträgt, sprich, den aktuellen parametrie-hype nicht so narzistisch zelebriert wie viele andere projekte, sondern damit ganz selbstverständlich daherkommt. und nebenbei ganz ästhetisch-filigran und im besten falle sogar materialsparend.
respekt!