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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Skygarden_in_Seoul_von_MVRDV_5059862.html

22.05.2017

Bei Grün über den Hauptbahnhof

Skygarden in Seoul von MVRDV


Urbane Intensität und frisches Grün, diese Mischung bestimmt die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Auch das jüngste stadträumliche Großprojekt, der Skygarden Seoullo 7017, dessen Kernstruktur gerade fertiggestellt wurde, lässt sich so charakterisieren. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hatten MVRDV (Rotterdam) den Wettbewerb gewonnen. Jetzt flanieren die Menschen bereits über die frühere Hochstraße und blinzeln in die Sonne.

Die Betonbrücke war 1970 als Überfahrung des Hauptbahnhofs errichtet worden, musste allerdings aufgrund schwerer Bauschäden vor einiger Zeit stillgelegt werden. Wie in vielen anderen Städten von Düsseldorf bis Boston wurde dann zunächst der Abriss geplant. Doch nicht zuletzt der Erfolg der New Yorker High Line dürfte die Verantwortlichen davon überzeugt haben, dass sich eine alte Hochstraße auch anderweitig nutzen lässt, wenn sie nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck genügt.

Ein Vorteil der Struktur in Seoul ist, dass sie sich dank zahlreicher Ableger eng mit den umliegenden Nachbarschaften verknüpfen ließ. Mehrere Satelliten – Gärten, Grünflächen, kleine Parks – sollen auch dort ihre Wirkung entfalten, so dass der Skygarden zugleich als Rückgrat eines ambitionierten Stadtbegrünungsprojekts verstanden werden kann. MVRDV gestalten den Park als eine Art Pflanzenbibliothek, die sich durch eine große Sortenvielfalt auszeichnet. In mehr als 600 Trögen finden über 200 Arten aus 50 Familien Platz, wobei viele der insgesamt 24.000 Pflanzen noch lange brauchen werden, um sich voll zu entfalten.

Als bauliche Erschließung des Skygardens entstanden außerdem zahlreiche Treppen- und Brückenbauwerke, die zum Teil als Café, Sonnendeck, Aussichtspunkt oder Ausstellungsraum genutzt werden. Auch kleine Pavillons für Blumenhändler gibt es, falls jemand etwas Buntes mit nach Hause nehmen möchte. Eine typisch koreanische Ästhetik nimmt das Projekt dann in der Nacht an – blaue LEDs verwandeln den Park in ein futuristisch leuchtendes Band, das auch gut als Hintergrund für ein K-Pop-Video dienen könnte. (sb)

Fotos:
Ossip van Duivenbode


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