Eine Streichholzschachtel und ein Kartoffelchip waren der Ausgangspunkt für den Entwurf der Skulpturenhalle Neuss, die am vergangenen Sonntag ihre Eröffnung feierte. Das erste – quasi aus Readymades zusammengesetzte – Modell dafür fertigte Bauherr und Künstler Thomas Schütte an. Der oft großmaßstäblich arbeitende Bildhauer und Zeichner arbeitet bereits seit vielen Jahrzehnten mit Architekturmodellen, die er 2013 in einem Buch veröffentlichte.
Für die Realisierung der Skupturenhalle im Süden von Neuss unweit der Insel Hombroich beauftragte Schütte RKW Rhode Kellermann Wawrowsky, ein Düsseldorfer Büro, das u.a. auf strukturierte Projektumsetzung, Machbarkeitsstudien und Liegenschaftsanalysen spezialisiert ist. „Die Besonderheit des Bauprojekts war seine Genese“, schreiben die Architekten, die im engen Austausch mit dem Künstler die letztendliche Form aus dem Kartoffelchip entwickelten. Dreieinhalb Jahre dauerte es bis zum nun fertiggestellten Bauwerk.
Das Ausstellungshaus, das künftig die von einer Stiftung verwalteten Werke Schüttes zeigen wird, ist alles andere als ein weißer Würfel. Die auf ellipsenförmigem Grundriss erbaute Halle besticht durch eine Vielfalt sorgfältig ausgewählter Materialien: Hinter der Fassade aus senkrechten Pappelholzlatten verbirgt sich ein Hallenboden aus geöltem und gewachsten Beton. Das besondere am Innenraum ist auch die hölzerne Konstruktion der Speichenraddecke in Kombination mit Sichtbetonwänden und Ringofenklinker, der ebenfalls an der Fassade der Nebengebäude zum Einsatz kommt. (lr)
Fotos: Nic Tenwiggenhorn
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Max | 13.04.2016 22:27 Uhr@staubmeier
Hihi, schöne Feststellung! Wahrscheinlich sind wir aber von aussterbender Art, dass wir Pläne noch auf Ihre Wirkung hin überprüfen.