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25.02.2014
Im Halbschatten
Siza baut auf der Alhambra in Granada
Die Alhambra, die berühmte Stadtburg im spanischen Granada, die seit 1984 den Status eines Weltkulturerbes genießt, ist Álvaro Siza seit Kindheitstagen vertraut. So ist es nahe liegend, dass Siza zusammen mit Juan Domingo Santos jetzt einen neuen Eingang mit Besucherzentrum für die Burganlage plant.
Die Architekten setzen flache, rechteckige Gebäudekörper in Erdtönen in die hügelige Landschaft. Das geschieht auf respektvolle Weise: Um die Bedeutung der mittelalterlichen Anlage zu unterstreichen, werden große Teile des neuen Eingangsgebäudes unterirdisch liegen.
Täglich besuchen durchschnittlich 8.000 Gäste die Alhambra – Siza und Domingo möchten dennoch lange Warteschlangen vermeiden, indem sie räumliche Sequenzen herstellen und die Menschenströme geschickt durch die Topografie lenken. Hinter dem neuen Eingang gelangen die Besucher zurück ins Freie in einen Hof, der sie zu einer Art Hörsaal und von dort weiter zum zentralen Platz des Ensembles führt. Auf dem Platz zieht ein Wasserlauf die Landschaft in die Anlage, was deren Einbettung in die Umgebung unterstreichen soll.
Der differenzierte Umgang mit Licht, Halbschatten und Schatten, den schon die Baumeister vergangener Epochen hier virtuos durchgespielt hatten, haben Siza in seinem Werk beeinflusst. Seine Lichtführung hier unterstützt eine klare Abgrenzung sonniger Gärten, dämmeriger Zwischenzonen und dunkler Räume: „In einem Gebäude liebe ich Licht, Halbschatten und Dunkelheit. Sie sind miteinander verbunden; in südlichen Ländern sind ihre Varianten sehr wichtig."
Übrigens: Álvaro Sizas Skizzen, Modelle, Zeichnungen und Fotos, angereichert durch Interviews zur Bedeutung der 1.000-jährigen Geschichte der Alhambra, sind ab dem 22. März 2014 in der Galerie Aedes in Berlin zu sehen. Im Frühjahr 2015 soll die Schau dann nach einer Station im Vitra Design Museum als Dauerausstellung in die Stadtburg selbst einziehen.
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