Für die meisten Empfindungen fehlt es an Worten. Oder umgekehrt: Man hat immer nur jene Gefühle, für die man Worte hat, die man definiert oder interpretiert. Erzählschablonen kreieren Gefühle, assistiert von einem wuchernden Konsultations- und Beratungsmarkt mit seinem in alle öffentlichen und privaten Bereiche reichenden Terror einer therapeutischen Sprache.
Die eigenen verbalen Selbstvergewisserungsstrategien und emotionale Zweifel können für drei Tage am Schauplatz der Intimität beobachtet werden. Anlässlich des 100. Jahrestages von Freud in Amerika und des 300. Geburtstags von Étienne de Silhouette präsentiert das Berliner Theater Hebbel am Ufer eine Installation mit Silhouettenfilm, Parlamonium und Schattenkarussell. Die Räume und Installationen wurden von der Architektengruppe raumlaborberlin für die Mobile Akademie entwickelt. Entstanden sind drei verschiedene Szenen, die mit Licht und Schatten spielen. Die Installationen sind an drei Abenden durchgehend geöffnet.
Termin: 3. bis 5. November 2009, 19-23 Uhr
Ort: Hebbel am Ufer – HAU 1, Stresemannstr. 29, 10963 Berlin
Zum Thema:
www.mobileacademy-berlin.com
www.hebbel-am-ufer.de