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27.08.2024

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Hotel im Bauernhofensemble

Sigurd Larsen im Spreewald


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Südöstlich von Berlin, im Spreewald-Örtchen Naundorf, hat das Büro Sigurd Larsen (Berlin) ein Bauernhofensemble aus dem 19. Jahrhundert mit einem neuen Gebäudeflügel in alter Kubatur vervollständigt. 2023 für das Michelberger Hotel Berlin fertiggestellt, nimmt das Volumen neun Hotelzimmer auf. Es ergänzt die Nutzung des Bestands als Produktionsstätte landwirtschaftlicher Lebensmittel.

Das vierteilige Ensemble liegt um einen Innenhof angeordnet. Den nördlichsten Riegel ließen die Architekt*innen zurückbauen und durch die nun fertiggestellte Herberge ersetzen. Die ist in Form und Materialität in den Bestand eingepasst. Positioniert zwischen Hof und den rückwärtig anschließenden Feldern, erlauben große Fensterflächen im Erdgeschoss Aus- und Durchblicke. Ein hohes, mit roten Dachziegeln gedecktes Satteldach nimmt die Hotelzimmer auf, die im Norden von einer flachen Dachgaube mit Tageslicht versorgt werden.

Die Hotelzimmer sind klein und reihen sich entlang eines Korridors auf, an dessen gegenüberliegende Seite ein Luftraum anschließt, der ins Erdgeschoss reicht. Sie bieten den Gästen mit Bett und Bank nur das Wesentliche. Die Fenster sitzen tief. Schreibtische und Stühle sind in Nischen auf dem Erschließungsgang untergebracht, während Aufenthaltsbereiche ebenerdig und Gemeinschaftsbäder im Dach liegen.

Ein eingestellter, rautenförmiger Baukörper unterbricht die lineare Grundrissorganisation und schiebt sich nach oben sichtbar aus dem Dach. Er dient als Treppenhaus, bietet im Aufenthaltsbereich einen Kamin und auf dem Dach eine offene Terrasse mit Badewanne. Rote Ziegel und dunkel gebranntes Holz prägen die Innenräume. (sbm)

Fotos: Kkrom Services


Zum Thema:

Zuletzt stellte Sigurd Larsen unter anderem ein Wochenendhaus mit transparenter Dachdeckung in der Uckermark fertig und realisierte ein Hotelzimmer als Baumhaus in Dänemark.


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Kommentare

7

ein schöner | 28.08.2024 10:20 Uhr

architekt

Aus meiner Sicht handelt es sich hier nicht um ein klassisches Hotel á la ich buche mal und bleibe 2 Wochen, um mich zu erholen. Ich sehe hier eher eine Übernachtungsmöglichkeit auf der Durchreise ähnlich "La Tourette" vom Kollegen Corbusier, das ebenfalls als Übernachtungsmöglichkeit benutzt wird. Wenn auch mit anderer Grundintention. Hier fahren vielleicht Architekturstudenten hin, übernachten und weiter gehts. Komfort wird hier klein geschrieben. Es geht eher ums Gefühl und die Materialität. Auch wenn ich denglische Begriffe wie "Cosyness" etc. als absolut bekloppt empfinde, passt es hier irgendwie..hier wurde einfach mal Architektur gemacht. Man wird wohl lange warten bis sich der Hotelbetrieb "rechnet" Über Übernachtungspreise kann man natürlich streiten...

6

Jan | 28.08.2024 10:13 Uhr

heutzutage?

Gemeinschaftsbäder in einem Hotel?
Ist es denn 1952?

Entwurf und Ausführung gefallen mir sehr gut. Das Konzept mit dem oben erwähnten Mangel ist aber alles andere als zeitgemäß.

5

martin s | 28.08.2024 08:48 Uhr

Noch ein Gast

Das Treppenhaus inszeniert sich aber mächtig gewaltig.
Am Ende eine Treppe mit Klo.
Barrierefreiheit ein Fremdwort.
Oben warten beim Pipi-machen angesagt.

Aber schöne Materialen und saubere Verarbeitung.

4

Tim | 27.08.2024 17:52 Uhr

Sicht des Hotelgasts

Von außen sehr ansehnlich. Die Zimmer sind aber nur 12 m² klein und düster. Die Betreiber nennen es "cosy". Hm ... 150 € ohne Frühstück, "Gemeinschaftsbäder" - da bin ich raus.

3

80er | 27.08.2024 17:18 Uhr

Rückzug

Erinnert mich stark an die 80er, die ich selbst nicht erlebt habe. Rückzug, Geborgenheit, Entfernung von der überfordernden Welt. Gefällt mir von der Atmosphäre gut, gleichzeitig ist Vorsicht geboten, um die (Welt-)Offenheit nicht zu gefährden.

2

auch ein | 27.08.2024 16:23 Uhr

architekt

das reingepresste treppenhaus brauchts nicht- aber die planer waren immerhin beschäftigt mit "wie kommt der Ziegel um 45grad ums eck".

sehr düstere innenräume, flure , treppenhaus....

aber sauber gemauert ist es immerhin!

1

arcseyler | 27.08.2024 16:20 Uhr

.de.

Treppe als Wechsel und die effektivste Gegenordnung. Diese setzt Objekt und Subjekt in Beziehung.

 
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