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31.08.2020
Mies van der Rohe Award 2021
Sieben Nominierungen aus Deutschland
Vorbei an vielen kritischen Augen und Stimmen, durch Gremien, Institutionen und Kriterienlisten – zum Mies van der Rohe Award ist es ein langer Weg für ein Projekt und seine Architekt*innen. Denn dem offiziellen Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur liegt ein aufwändiges, mehrschichtiges Auswahlverfahren zugrunde, das sich über den gesamten zweijährigen Preiszyklus zieht und ganz regional beginnt.
Deutschland ist über seine Mitgliedschaft im Architect’s Council of Europe ACE berechtigt, sieben Projekte einzureichen. Wie die Bundesarchitektenkammer am 25. August mitteilte, stehen diese nun fest:
- taz-Neubau in Berlin von E2A Piet Eckert und Wim Eckert (Zürich)
- James Simon Galerie in Berlin von David Chipperfield Architects (Berlin)
- Jacoby Studios in Paderborn von David Chipperfield Architects (Berlin)
- Kita Karoline Goldhofer in Memmingen von heilergeiger architekten (Kempten)
- Wohnhaus in Berlin von orange architekten (Berlin)
- Umnutzung der Gerhard Uhlhorn Kirche zu Studentenapartments in Hannover von pfitzner moorkens architekten (Hannover)
- Sauerland-Museum in Arnsberg von Bez+Kock Architekten (Stuttgart)
Ausgewählt wurden die sieben deutschen Nominierunen aus 22 Vorschlägen, die die Architektenkammern der Länder, der Bund Deutscher Architekten BDA, der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure BDB und die Vereinigung freischaffender Architekten VfA zusammengetragen haben. Entsprechend war auch die Jury mit Vertretern der Verbände besetzt. Der Vorsitzende Ralf Niebergall (Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer), BDA-Vizepräsident Thomas Kaup, BDB-Präsident Christoph Schild und VfA-Präsident Matthias Burkart stimmten in diesem Jahr online ab. Laut Deutschem Architektenblatt wählten sie Projekte, die eine „sorgfältige Auseinandersetzung mit neuen Typologien zeigen, wertvollen Beständen mit innovativen Konzepten begegnen oder architektonische Experimente mit höchsten ökologischen Ansprüchen verknüpfen.“
Es könnte aber durchaus sein, dass weitere Projekte aus Deutschland ins Rennen gehen. Denn zu dieser nationalen Auswahl kommen die Vorschläge einer Reihe unabhängiger Expert*innen sowie zwanzig Vorschläge von europäischen Architekturinstitutionen hinzu. Im nächsten Schritt wird die Mies van der Rohe Award-Stiftung in Barcelona die Besetzung der internationalen Jury bekannt geben. Diese wird Anfang 2021 die 40 Projekte der Shortlist benennen, bevor sie im Juni über das Siegerprojekt entscheidet.
Seit 1988 wird der Mies van der Rohe Award an herausragende zeitgenössische Architektur aus Europa vergeben. Seit 2001 ist es der offizielle Architekturpreis der Europäischen Union. Die Nominierungen aus den Ländern werden über die nationalen Berufsorganisationen und deren Mitgliedschaft im Architect’s Council of Europe ACE organisiert. Die Fundació Mies van der Rohe Barcelona mit Sitz im Barcelona-Pavillon tritt als Trägerin des Preises auf. Sie wird von 15 Architekturinstitutionen aus Europa beraten, darunter dem Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfurt am Main. Zum Kuratorium gehören neben mehreren katalonischen Organisationen und Verwaltungseinheiten auch das MoMA und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.
2019 gewannen die Pariser Büros Lacaton & Vassal Architectes, Frédéric Druot Architecture und das in Bordeaux ansässige Büro Christophe Hutin Architecture mit ihrem Grand Parc Bordeaux – der Transformation von 530 Einheiten in drei sozialen Wohnungsbauten aus den frühen 1960er Jahren. Auch 2017 ging der Preis nicht an einen Neubau, sondern an eine Modernisierung. NL architects und XVW architectuur wurden für das Projekt DeFlat Kleiburg in Amsterdam ausgezeichnet. (fm)
Zum Thema:
In einer früheren Version hieß es: „Die Nominierungen aus den Ländern werden vom Architect’s Council of Europe ACE entgegen genommen.“ Dies wurde präzisiert.
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Nominiert: Jacoby Studios in Paderborn, David Chipperfield Architects
Nominiert: Umnutzung der Gerhard Uhlhorn Kirche zu Studentenapartments in Hannover, pfitzner moorkens architekten
Nominiert: Sauerland-Museum, Arnsberg, Bez+Kock Architekten
Nominiert: Taz-Verlagshaus in Berlin, E2A Architekten
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