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07.01.2013
Plattenbau in der Stusie
Sichtbeton-Wohnheime in Freiburg fertig
Akademischer Abkürzungswahn auch in Deutschlands sonnigster Universitätsstadt: In Freiburg wurden jetzt zwei Studentenwohnheime fertig gestellt, die in der Studentensiedlung Am Seepark liegen – abgekürzt eben Stusie.
Der Entwurf stammt von dem Freiburger Büro Amann|Burdenski|Munkel. Die Besonderheit: Die beiden L-förmigen Baukörper ergänzen eine bestehende Wohnheimsiedlung aus den sechziger Jahren und passen sich gestalterisch dem Bestand an.
Die Siedlung bietet insgesamt 1.300 Wohnheimplätze; die beiden Neubauten jeweils 102. Die Gesamtanlage teilt sich in fünf Ensembles auf. Jede dieser Hausgruppen besteht aus jeweils drei Gebäuden, zwei davon dreigeschossig, eines achtgeschossig. Als das Areal jetzt nachverdichtet wurde, sollten die notwendigen Neubauten nicht im Kontrast zum Bestand, sondern in seiner Tradition stehen. Daher wiederholen die beiden Neubauten die Maßstäblichkeiten des Bestands in ihrer L-Förmigen Bauform und bestehen jeweils ebenfalls aus einem achtgeschossigen Turm und einem dreigeschossigen Anbau.
Auch die Fassaden zitieren in Material und Aufteilung die Sichtbetonfassaden des Bestands. Es kamen erneut eine Großtafelbauweise zum Einsatz – allerdings mit heutiger technischer Weiterentwicklung: Die verwendeten Wandelemente mit einer Dicke von 50 cm (20 cm Beton-Tragschale, 20 cm Wärmedämmung, 10 cm Beton-Sichtschale) sind mit 7,20 Metern jeweils zwei Zimmerachsen breit und mit 2,80 Metern ein Geschoss hoch. Damit konnte das Gesamtprojekt in einer Bauzeit von nur zehn Monaten realisiert werden. Durch den mehrschaligen, gedämmten Aufbau unterschreiten die Wandelemente mit geringen Transmissionswärmeverlusten die Vorgabe der Energieeinsparverordnung deutlich.
Auch in der Anordnung der Fenster und der unterschiedlich stark gesandstrahlten Felder der Sichtbetonfassade werden die Ansichten der Bestandsgebäude wieder aufgenommen. Diese strenge Aufteilung wird durch die Verwendung von unterschiedlich hellen Tafeln in Weißzement und Normalbeton überlagert und aufgelockert.
Fotos: Yohan Zerdoun
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