Der finnische Architekt und Autor Juhani Pallasmaa ist der neue Preisträger in der Kategorie Theorie des Schelling-Architekturpreises. Bis Mitte November muss sich die Jury nun zwischen Anna Heringer, Carla Juaçaba und Diébédo Francis Kéré in der Kategorie Architektur entscheiden – diese drei stehen auf der Shortlist, die nun bekannt gegeben wurde.
Juhani Pallasmaa wird am Abend der Preisverleihung neben Peter Cachola-Schmal, Christiane Fath, Louisa Hutton, Dietmar Steiner, Wilfried Wang, Ludwig Wappner und Helga Kusolitsch zum Kuratorium gehören und stimmberechtigt sein. Pallasmaa widmet sich lebenslang den Fragen der Raumwahrnehmung und dem Zusammenspiel von Architektur und Sinnen, wie etwa in seinem Buch „The Eyes of the Skin – Architecture and the Senses“.
Das Kuratorium stellt mit dem aktuellen Thema eine Verknüpfungen zur These des Critical Regionalism des letzten Theoriepreisträgers Kenneth Frampton her – und greift damit auch das Werk von Pallasmaa auf: „Wie kann eine einfallsreiche und unmittelbar verständliche Architektur menschliche Grundbedürfnisse auf ansprechende Weise zufriedenstellen? Wodurch entsteht eine solche Architektur?“ – unter dem Titel Indigenous Ingenuity sind das die Fragen, die die Kuratoren bewegen.
Das Zurückgreifen auf regionale Bauweisen und lokales Handwerk im Zeitalter von Globalisierung steht für alle drei nominierten Architekten im Vordergrund ihrer Arbeit. Die von Heringer, Kéré oder Juaçaba realisierten Projekte tragen die Überzeugung in sich, dass erst durch gegenseitiges Lernen und die Aufnahme von bewahrten Traditionen in Bauprozesse ehrliche und annehmbare Architektur entsteht.
Preisverleihung: 12. November 2014, 17.30 Uhr
Ort: Tulla-Saal des KIT Karlsruher Institut für Technologie, Fakultät für Architektur, Englerstr. 7, 76131 Karlsruhe
Zum Thema:
schelling-architekturpreis.org