Das breite Feld des Mies van der Rohe Award for European Architecture 2015 wurde nun auf fünf Finalisten reduziert. Die Jury unter Vorsitz von Cino Zucchi wählte aus den ursprünglich 420 Nominierten fünf Büros. Von den 27 deutschen Projekten ist immerhin noch eines dabei – das Kunstmuseum Ravensburg der Stuttgarter Lederer Ragnarsdóttir Oei, die soeben auch den Gestaltungspreis „Baukultur in Deutschland“ erhalten haben. Die Finalisten:
Die Shortlist funkelt nicht vor Überraschungen und stellt doch eine prominente Auswahl dar. Während die weißen Satteldachspitzen der Philharmonie in Stettin zum Himmel streben oder das
Student Center in London mit den gebrochenen Backsteinfassaden eine enorme städtebauliche Wirkung entfaltet, verstecken sich gleich zwei der Projekte unter der Erde: die
Antinori Winery und das
Danish Maritime Museum. Der zur Architekturtradition der Fünfzigerjahre neigende Museumsbau von LRO scheint mit seiner offensiven Zurückhaltung die goldene Mitte zu sein.
Ob versteckte Rampen und Kurven oder städtebauliche Präsenz – das wird sich Anfang Mai nach der endgültigen Entscheidung der Jury herausstellen. Wer sich alle 420 nominierten Projekte ansehen möchte und vielleicht gerade ein paar Tage Urlaub braucht, hat bis zum 19. März 2015 die Chance: an der
Barcelona School of Architecture (ETSAB).
Zum Thema:
www.miesarch.com
Objektbericht über das Kunstmuseum Ravensburg und Danish Maritime Museum im Baunetz Wissen