Von Schulen in Ruanda über Wohnhäuser in der Türkei bis hin zu Notunterkünften auf Haiti – Shigeru Ban hat schon eine Reihe von temporären Architekturen für von Naturkatastrophen gebeutelte Krisengebiete geschaffen. Nun plant er gar eine temporäre Kirche für das im Februar 2011 von starken Erdbeben erschütterte Neuseeland. Anfang der Woche stellte der japanische Architekt seine „Cardboard Cathedral“ vor, die eine im Frühjahr zerstörte Kathedrale der Stadt Christchurch vorerst ersetzen soll.
Das Gotteshaus soll sich in Höhe und Grundriss an seinem Vorgängerbau orientieren. Laut Ban basiere auch der A-förmige Querschnitt auf der Form der ehemaligen Kirchenfassade. Der Entwurf des Japaners sieht vor, Schiffscontainer als Fundamente zu nutzen. Wie bei einem Dreieck mit zwei gleichlangen Schenkeln formen lange Papprohre den Kirchenraum. Etwa vier Millionen Dollar soll der Bau kosten, der überwiegend aus lokalen Materialen gebaut wird.
Ban stellt es den etwa 400.000 Bewohnern der Stadt an Neuseelands Ostküste frei, ob seine Kirche nur temporär oder auf Dauern einen Raum des Glaubens und der Hoffnung biete. „Wenn ihr das Gebäude mögt, so sei es permanent, wenn nicht, dann temporär“ verkündete er bei der Vorstellung des Projektes.
Die Kathedrale soll Platz für etwas 700 Menschen bieten und sich so auch als Konzertsaal und Veranstaltungsraum eigenen. Die Fertigstellung ist für den 22. Februar 2012 geplant.
Zum Thema:
Ein Interview mit Shigeru Ban auf Designlines.
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lollo | 04.08.2011 19:33 Uhrerdbebensicher...
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