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22.09.2015

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Altern am Inn

Seniorenwohnheim in Innsbruck


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Der Ortsname Olympisches Dorf klingt nach athletischen Bewohnern, doch der gleichnamige Stadtteil mit seinen rund 7.000 Einwohnern am östlichen Stadtrand von Innsbruck sah sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit steigendem Bedarf nach seniorengerechtem Wohn- und Pflegeraum konfrontiert. Klar, denn viele Erstbezügler der in den 60er und 70er Jahren gebauten Großwohnsiedlung am linken Innufer dürften spätestens jetzt das Seniorenalter erreicht haben. Das Wiener Büro Artec Architekten, geführt von Bettina Götz und Richard Manahl, konnte 2012 den geladenen Wettbewerb für ein entsprechendes Projekt für sich entscheiden.

Nun sind erste Nutzer in die soeben fertiggestellte Seniorenresidenz eingezogen. Das „Wohnheim Olympisches Dorf“ besetzt einen außergewöhnlich ufernahen Bereich, ausnahmsweise durfte hier ein Teil der Uferpromenade überbaut bzw. vielmehr in die Anlage integriert werden. Den Plänen und dem Luftbild zufolge reagiert der Neubau auf die vorwiegend aus Wohnhochhäusern bestehende Umgebung und schafft eine Verbindung zwischen Wohngebiet und Promenade.
Zum Uferband hin ist der Baukörper auf schlanken Pilotis aufgeständert und bildet so einen öffentlichen Raum in Form einer zum Ufer größer werdenden Platzfläche aus. Auf dieser Ebene befindet sich das Café als „ein gläserner Körper im Park“ mit „exponiertem Gastgarten“, außerdem befindet sich hier ein geschlossener sakraler Raum als Ort der Kontemplation.

Das Gebäudevolumen aus seinen ineinander verschränkten zwei- bis viergeschossigen Trakten bildet unter sich einen mit fünf bzw. acht Metern in der Höhe variierenden Bereich und einen Innenhof aus. Auf dem niedrigeren der beiden Wohntrakte befindet sich eine zum Fluss hin orientierte Dachterrasse, deren Nutzung den Heimbewohnern vorbehalten ist. Besonders wichtig war es den Architekten, die Teilnahme der Bewohner am öffentlichen Leben zu fördern und dabei gleichzeitig genügend Rückzugsmöglichkeiten ins ungestörte Private zu schaffen. (lr)

Fotos: Lukas Schaller


Zum Thema:

Am kommenden Freitag, dem 25. September, führen um 17 Uhr die Architekten Bettina Götz und Richard Mannah im Rahmen der „vor Ort“-Reihe des aut. (architektur und tirol) durch das inzwischen bezogene Wohnheim. ww.aut.cc


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

julia | 23.09.2015 15:37 Uhr

@reinhold

das mit dem "typisch deutsch" habe ich jetzt mal überlesen!

Die Lage des Gebäudes ist natürlich sehr schön, Berge, Wasser etc. Aber das habe ich auch nicht kritisiert.

Die Kritik hat auch nichts mit dem angeblichen Unbehagen gegenüber der Moderne zu tun, sehr wohl bin ich ein Freund moderner Architektur. Aber nur weil etwas modern ist, heißt es nicht automatisch, es ist gute Architektur. Dem Projekt merkt man deutlich die fehlende Auseinandersetzung mit dem Nutzer, da kann ich @eva nur zustimmen, Moderne hin oder her.

4

Eva | 23.09.2015 11:25 Uhr

. . . keine nassen Füße

. . . würden die Architekten hier ihre Eltern deponieren wollen?
Mir fehlt die grundsätzliche Auseinandersetzung mit den menschlichen Bedürfnissen im Alter zu den Themen Entfernung, Material, Farbe, Licht, Akustik.
Das Haus passt prima zu den benachbarten Bauten.

3

reinhold | 23.09.2015 09:27 Uhr

ichwillgernesoaltwerden

vor mir die Inn und schneebedeckte Berge, hinter mir die Stadt - und ich schwebe mit meinem Loop über einem tollen öffenlichen Park samt Kapelle und Spielplatz: besser als Fernsehen!
Schade dass die bisherigen - typisch deutschen- Kommentare hier nicht über ihr Unbehagen mit der Moderne hinausreichen...

2

arndt | 22.09.2015 20:01 Uhr

ichwillnichtinsaltenheimwennsdasoaussieht

Muss mich dem ersten Kommentar leider anschliessen. Bei Bild Nr. 10 bekomme ich einen Kloß in den Hals - die arme Oma. Etwas wohnlicher - und wärmer - darf es doch wohl sein.

1

julia | 22.09.2015 17:18 Uhr

Naja

Auf den Fotos wirkt das Gebäude, wenn man die Nutzung denn kennt, sehr karg und ungemütlich, teilweise eher wie ein Museum oder Verwaltungsgebäude...Schade.

 
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