„Mein Haus gehört der Bank“ – das klingt nach Schulden. Bei der neuen Seniorenresidenz des Örtchens Alcabideche am Rande von Lissabon verhält sich das aber ganz anders. Der Träger ist hier nämlich die Sozialstiftung des Bankensektors, und statt Entbehrung gibt es eher Luxus. Guedes Cruz Arquitectos (Lissabon) haben die Anlage entworfen, die an ein kleines Dorf mit Haupthaus erinnert. Letzteres beherbergt die gemeinschaftlichen Programme, während die Wohneinheiten in 52 Würfeln locker auf dem Grundstück verteilt sind.
Guedes Cruz begründen ihre Architektur mit der südlichen Neigung, das Leben nicht nur im Haus, sondern vor allem auch auf der Straße zu verbringen. Jeder der freistehenden Kuben verfügt allseitig über einen Außenraum, der teils mit Stein belegt, teils aber auch als Rasen- und Wasserfläche ausgeführt ist. Auch die engen Gassen, die sich manchmal zwischen den Kuben ergeben, haben mit Sparsamkeit nichts zu tun: Tagsüber kann man sich so gut verschattet durch die Anlage bewegen, während abends auf den breiteren Plätzen die kühle Meeresluft lockt.
Jede der über 50 Wohneinheiten besteht aus einem Sockel aus Sichtbeton, der einen großen Wohnraum und ein kleines Schlafzimmer beherbergt. Auf dem Beton sitzt haubenartig ein Dach aus Polycarbonat, das im Winter als Klimapuffer dient und im Sommer mit seinen Schlitzen eine kaminartige Belüftung ermöglicht.
Aufgrund der Lichtdurchlässigkeit des Materials erscheint das Dorf außerdem auch abends immer angenehm belebt. Was zumindest so lange hübsch geheimnisvoll aussieht, wie keiner der alten Herrschaften auf den Alarmknopf drückt. Dann nämlich leuchten die Hauben plötzlich knallrot auf – wohl, damit sich die Nachbarschaft schon auf die Sirene des Krankenwagens vorbereiten kann.
Fotos: Ricardo Oliveira Alves
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eja | 23.04.2014 00:30 Uhrklasse!
klasse in form und sprache. man ist nur neugierig , wie die obergeschosse funkti0nieren.