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27.05.2024

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Mehr als Lehm

Semperpreis 2024 für Roger Boltshauser


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Der Semperpreis der Sächsischen Akademie der Künste geht in diesem Jahr an den Zürcher Architekten Roger Boltshauser. Das teilte die Akademie am Donnerstag letzter Woche mit. Bekannt wurde Boltshauser unter anderem für seine Bauten aus Lehm. Auf sehr schweizerische Art und Weise behandelt er Lehm jedoch nicht nur als ökologischen Baustoff, sondern arbeitet mit Präzision und Stringenz an den ästhetischen Qualitäten des Materials, nicht zuletzt durch das Kombinieren mit Beton, Holz und Stahl.

Ein wichtiges frühes Projekt ist das Wohnhaus in Schlins, das er für und mit dem österreichischen Lehmbauer Martin Rauch errichtete. Von 2004 bis 2008 arbeiteten die beiden an dem „gebauten Experiment“. Der im März 2021 fertiggestellte Ofenturm aus Stampflehm und Holz für das Ziegelei-Museum in Cham zeigt exemplarisch, um was es Boltshauser aktuell beim Bauen mit Lehm geht und wie er dabei auch Studierende miteinbindet. Vor fünf Jahren veröffentlichte er zudem das empfehlenswerte Buch Pisé – Stampflehm. Tradition und Potenzial.

Es wäre freilich nicht ganz korrekt, Boltshauser einfach nur das Etikett „Lehmbauer“ anzuheften. Bauten wie das Forschungsgebäude GLC für die ETH Zürich oder das Primarschulhaus Krämeracker in Uster zeigen, wie Boltshauser durch ein originelles und zugleich strenges Kombinieren von Materialien einprägsame Projekte schafft.

Mit der Auszeichnung folgt die in Dresden ansässige Akademie weiter dem Weg des einfachen und zugleich gestalterisch anspruchsvollen Bauens, den sie mit der letzten Auszeichnung vor zwei Jahren an Florian Nagler (München) einschlug. Beide Architekten stellten wir vor drei Jahren in unserer viel beachteten Baunetzwoche#584 „Low Tech“ vor.

Der Semperpreis wird seit 2007 und in der Regel alle zwei Jahre vergeben. Mit ihm wird eine im „deutschsprachigen Raum ansässige Persönlichkeit beziehungsweise Arbeitsgemeinschaft gewürdigt, deren Werk sich durch besondere Qualitäten nachhaltigen Bauens in der Verbindung von Baukunst, Wissenschaft und öko-kultureller Praxis auszeichnet. Der Preis soll im Sinne des Namensgebers die Synthese von künstlerischer Imagination und wissenschaftlich fundiertem Arbeiten an den akuten Fragen des Bauens honorieren.“

Die Preisverleihung findet am 24. Oktober im Archiv der Avantgarden statt, das – nach dem spektakulären Umbau durch Nieto Sobejano Arquitectos – vor drei Wochen eröffnet wurde. Im Zusammenhang mit der Preisverleihung wird eine Ausstellung des Preisträgers im Zentrum für Baukultur Sachsen im Dresdner Kulturpalast gezeigt. (gh)


 
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Roger Boltshauser

Roger Boltshauser

Haus Rauch in Schlins 2004‒08

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Ofenturm für das Ziegelei-Museum in Cham, 2017–20

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Sport- und Schwimmzentrum Oerlikon in Zürich, 2020–28 (Visualisierung)

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