Am 22. Januar 2010 hat die Organisation der Biennale in Venedig Vertreter aller 54 teilnehmenden Staaten und die Direktorin der diesjährigen 12. Internationalen Architektur-Ausstellung, Kazuyo Sejima, zu einer Konferenz in Venedig zusammengerufen. Danach wurden weitere Einzelheiten des diesjährigen allgemeinen Biennale-Programms bekannt gegeben. Die Einzelbeiträge der Länderpavillons waren dabei nicht Gegenstand.
Das von Sejima gewählte Motto der Biennale war schon im November bekannt: „People meet in Architecture“ (siehe dazu auch BauNetz-Meldung vom 11. November 2009). Asiatisch-stoisch klingt nun ihre erläuternde Formel dazu: „Die Idee ist, den Menschen zu helfen, einen Bezug zur Architektur zu bekommen, der Architektur zu helfen, einen Bezug zu den Menschen zu bekommen, und den Menschen zu helfen, einen Bezug zu sich selbst zu bekommen“.
Sie konkretisierte dann: „Es wird unabhängige Räume für jeden Architekten und jedes Thema geben, was bedeutet, dass die Teilnehmer ihre eigenen Kuratoren sein werden. Es wird eine Abfolge von Räumen und eine Abfolge von Objekten geben.“ Wer die Reihung der Räume der Cordiere im Arsenale kennt, wird eine solche Ankündigung nicht völlig überraschend finden. „Die Liste der Teilnehmer wird nicht nur Architekten, sondern auch Künstler und Ingenieure enthalten, da Architektur das Produkt einer ganzen Gesellschaft ist.“
Unterstützend erläuterte der Präsident der Biennale, Paolo Baratta, es gehe der Ausstellung darum, „die Diskussion über Architektur und ihre Rolle in der Zivilisation wieder zu eröffnen.“
Das kleine Wörtchen „wieder“ dürfte darauf hindeuten, dass die hinter uns liegende Ära der Architektur-Biennalen ohne Architektur nach dem Willen der Veranstalter der Vergangenheit angehören möge. Nach herausragenden Kritikern oder Historikern sei die diesjährige Biennale wieder bewusst einer Architektin anvertraut worden, wird in Venedig offiziell betont.
Eine echte Neuerung ist die Ankündigung, während der gesamten Laufzeit der Biennale (und nicht nur während der Vorschau-Tage) ein Veranstaltungsprogramm anzubieten. An so genannten „Architecture Saturdays“ wird jede Woche eine Podiumsdiskussion stattfinden, die jeweils von einem der bisherigen Biennale-Direktoren geleitet wird, nämlich Vittorio Gregotti (1975, 1976, 1978), Paolo Portoghesi (1980, 1982, 1992), Francesco Dal Co (1988, 1991), Hans Hollein (1996), Massimiliano Fuksas (2000), Deyan Sudjic (2002), Kurt W. Forster (2004), Richard Burdett (2006) und Aaron Betsky (2008).
12. Internationale Architektur-Ausstellung in Venedig vom 29. August bis 21. November 2010. Vorschau-Tage 26.-28. August 2010
Zum Thema:
www.labiennale.org
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Bene | 27.01.2010 16:24 UhrArchitektur- Bezug- Architektur
"der Architektur helfen einen Bezug zur Architektur zu finden"
sollte zu dem Thema auch dazugehören.