Schon vor der Eröffnung ist das neue Seefahrtsmuseum und „Exploratorium“ architektonisches Wahrzeichen der norwegischen Stadt Porsgrunn geworden, 100 Kilometer südwestlich von Oslo gelegen. Am Freitag wurde es nun eingeweiht. Der Entwurf stammt von den dänischen Büros COBE (Kopenhagen) und Transform (Aarhus).
Das Museum setzt sich mit der Werftindustrie der Stadt auseinander, die einst Tausende in der Region Porsgrunn beschäftigte. Der attraktive Standort des Museums direkt am Flussufer markiert den Beginn der städtebaulichen Erneuerung des gesamten Hafengebiets. Denn Ziel des Museumsentwurfs war es, die bisherige industrielle Rückseite der Stadt zu ihrer Vorderseite zu machen, die Stadt also neu zum Flussufer hin zu orientieren. Dabei wurde Rücksicht auf die vorhandene kleinteilige industrielle Baustruktur genommen.
Das Museum besteht aus elf kleineren, quadratischen Volumen, die zusammen etwa 2.000 Quadratmeter Fläche bieten. Jedes davon hat eine andere Dachneigung, sodass ein vielfältiges Dachrelief entsteht. Eine auffällige Aluminiumfassade, die in Porsgrunn hergestellt wurde, „hält nicht nur die dynamische Baustruktur zusammen, sondern reflektiert gleichzeitig auch Licht und Farben der umgebenden norwegischen Berglandschaft“, so die Architekten.
„Wir haben zunächst die Charakteristika des Vorhandenen untersucht, um sie zu stärken und sie gleichzeitig mit etwas Neuem zu konfrontieren. Die kleinteiligen Gebäudevolumen und das expressive Dach sind eindeutige Referenzen an die historischen kleinen Holzhäuser, die alle eine andere Dachform aufweisen. Deren Interpretation setzt den Rahmen für das einzigartige und charakteristische zeitgenössische Gebäude“, erläutern die Architekten weiter. „Es trägt zu der Umgebung etwas radikal Neues und Anderes bei.“
Fotos: Adam Mörk und Rasmus Hjortshoj
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