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30.03.2021

Neugierig in Umeå

Science Center von White Arkitekter


Die experimentelle Phänomena-Schau war in den 80er Jahren mit mehreren Millionen Besucher*innen eine extrem erfolgreiche Ausstellung. Ausgehend von Zürich tourte sie mit interaktiven naturwissenschaftlichen Versuchen und Konstruktionen mehrere Jahre um die Welt. Allein schon dem Namen nach – man denke an das Phaeno in Wolfsburg oder das Wissenschaftszentrum Experimenta in Heilbronn – scheinen sich viele zeitgenössische, wissenschaftlich ausgerichtete Ausstellungs- und Lernorte an diesem Vorbild zu orientieren.

Es gibt aber darüber hinaus noch einen weiteren, ebenfalls bekannteren Vorläufer. Nämlich das Deutsche Museum in München, dessen interaktive Exponate den Amerikaner Julius Rosenwald zur Gründung des ersten Science Centers modernen Zuschnitts inspirierte. Das eröffnete Rosenwald ab 1933 in mehreren Etappen in Chicago. Mit dem Bemühen vieler Länder, im Innovationswettbewerb Anschluss zu halten, wird das Prinzip inzwischen aber auch von kleineren Gemeinden und Institutionen aufgegriffen. White Arkitekter (Göteborg) haben beispielsweise gerade im nordschwedischen Umeå ein altes Industriegebäude in ein naturwissenschaftliches Zentrum namens Curiosum verwandelt.

Das neue Science Center befindet sich in einer früheren Holzmühle. Die Interventionen in dem 110 Jahre alten Bestand betrafen vor allem seine räumliche Neuorganisation als öffentlichen Ausstellungsort. Mit zahlreichen Durchbrüchen wurden vertikale Verbindungen geschaffen und alle bestehenden Unterteilungen durch neue Einbauten ersetzt. Bis auf die Fensterformate ist im Inneren von der historischen Substanz allerdings kaum noch etwas zu erkennen. Neben Ausstellungsflächen gibt es auf 3.000 Quadratmetern viel Platz zum Lernen und Experimentierten. Was gefällt, ist die betont nüchterne Gestaltung, die an richtige Labore denken lässt.

Zusätzlich zum Bestand wurde außerdem ein kleines Kuppelkino mit einer Nutzfläche von 200 Quadratmetern ergänzt. Hier lassen sich auf eine hemisphärische Leinwand immersive Filme projizieren. Die Halbkugel wurde mit einer Art kommunizierenden Fassade ausgestattet, die durch steuerbare Lichtpaneele die innere Funktion auch im Außenraum andeutet. Sie besteht aus dreieckigen perforierten Blechsegmenten, unter denen sich eine Stahlbetonkonstruktion verbirgt. Die Leinwand ist dabei durchlässig, so dass je nach Belichtungssituation der gesamte Kuppeltraum erfahrbar wird. (sb)

Fotos: Andreas Nilsson


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