Dass dieses kleine Projekt des jungen georgischen Architekten David Giorgadze für den Mies Van der Rohe Award 2017 nominiert wurde, hat es vor allem seinem dezenten, explizit Mies’schen Stil zu verdanken. Einen mobilen, schwimmenden Pier zu bauen, erscheint im ersten Moment vielleicht seltsam. Doch bereits früher waren Piers in Georgien ein wichtiger Ort vielfältiger Freizeitaktivitäten, so dass das Projekt als ein Versuch gesehen werden kann, vergessene Traditionen wieder zum Leben zu erwecken. Der Pier auf dem See Kvareli im Osten des Landes ist jedoch in erster Linie die kommerzielle Idee eines Hotelunternehmers, der sein Angebot attraktiver machen und neue touristische Aktivitäten – beispielsweise Wasserskifahren – fördern möchte. Der See liegt in der touristisch beliebten Region Kakheti, die nicht nur für ihre Weintradition bekannt ist, sondern auch schöne Landschaften und weite Panoramablicke auf den Kaukasus bietet.
Und nun zur Frage der Mobilität: Da der See auch als Reservoir für ein Wasserkraftwerk dient, ändert sich das Wasserniveau ständig. Der Pier kann dem Niveauwechsel folgen und außerdem durch ein Boot an einen beliebigen Ort im See gezogen werden. Die Struktur ist denkbar einfach. Die Konstruktion besteht primär aus zwei horizontalen Ebenen, von denen eine auf der Wasseroberfläche schwimmt, während die zweite in der Luft schwebt und als Überdachung und erhöhte Sitzebene genutzt werden kann. Die beiden Ebenen sind durch vier Stützen und zwei Leitern miteinander verbunden. Ob der Pier tatsächlich das Wasserskifahren in der Region populär machen wird, sei dahingestellt – ganz sicher wird er aber eine beliebte Destination für Weindegustationen und andere Feierlichkeiten werden. (mg)
Fotos: Gio Sumbadze, George Delon
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auch ein | 15.02.2017 15:02 Uhrarchitekt
schön gemacht
die fotos sehen bissle 70er aus, auch die dame mit hut schaut etwas unlustig sozialistisch drein