In Berlin haben sie für die Heinrich-Böll-Stiftung gebaut und sollen nun das Verlagshaus für die taz umsetzen, in der Schweiz haben E2A Architekten einige Schulwettbewerbe gewonnen. 2012 konnten sie beispielsweise den Auftrag für eine Sekundarschule der Gemeinden Rüschlikon und Kilchberg gewinnen. Der Neubau Campus Moos, kompakt auf quadratischem Grundriss, ist nun fertig. Die sensible Sanierung der benachbarten Primarschule Im Moos aus den 1970er Jahren wurde bereits 2015 abgeschlossen. Die beiden Schulen haben einen gemeinsamen Nenner: Sichtbeton.
Eine freistehende skulpturale Wendeltreppe bildet das Herzstück der neuen Schule. Ein langes Fensterband belichtet je drei quadratische Klassenzimmer beziehungsweise „Lernateliers“ an den 25 Meter langen, gegenüberliegenden Wänden. Dazwischen entsteht auf dem Drittel der Geschossfläche eine Multifunktionszone, inmitten derer die Wendeltreppe steht. Zwei Kerne beinhalten zum einen das Fluchttreppenhaus mit Aufzug und zum anderen Technik und Nassräume. Der Grundriss wurde in den oberen vier Geschossen gegeneinander verdreht, sodass man die Struktur des Gebäudes an den Fenstern im Betonkubus ablesen kann. Die bodentiefen Fensterbänder wechseln sich mit einem geschlossenen Geschoss ab. Durch diese Gestaltung passt der kompakte Solitär trotz minimierter Fassadenfläche zur lockeren Anlage der Primarschule von 1971.
Die Architekten verwendeten „hochwertige, robuste und unterhaltsarme“ Materialien, für ihr ebenso „robustes Haus, das fast schon stoisch in der grünen Landschaft liegt“. So sollen sich die „unterschiedlichen Farben der vier Jahreszeiten innen wie außen“ im Schulhaus spiegeln. Sichtbare Lüftungsrohre verstärken den robusten Charakter. Viel Glas und flexible Wände im Inneren sollen die Kommunikation fördern und der Schüler- und Lehrerschaft erlauben „auf die verschiedenen Bedürfnisse und Anforderungen im Schul- und Freizeitbetrieb situationsbezogen zu reagieren“. „Im Erdgeschoss liegen Mensa, Aufenthaltsräume und eine grosszügige Fläche für Veranstaltungsmöglichkeiten offen nebeneinander.“ Aktuelle Raumkonzepte im Schulbau knüpfen an Ideen der 1970er Jahre an. E2A haben es geschafft, nicht nur das Konzept, sondern auch den Stil des Bestandsbaus konsequent in die heutige Zeit zu übersetzen. Dabei werden sie den aktuellen Anforderungen mit einer eigenständigen Lösung gerecht. (dd)
Fotos: Rasmus Norlander
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Max | 15.07.2016 11:53 Uhr@ben
Ein Hoch auf das Abstraktionsvermögen des Architekten! Aber Moment, ich bin wohl noch in den 80ern, sorry.