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11.02.2021
Marmorino, Wormser, Besenstrich
Schweizer Preis für Putz und Farbe vergeben
Putz ist ein Klassiker unter den Fassadenmaterialien. Er bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten mit diversen Techniken und Systemen – vom glatten Feinputz über Kammstrich- und Wormser-Verfahren. Gelungene Putzfassaden entstehen immer aus der Komposition von Struktur, Farbe und Handwerkskunst. Diese auch baukulturell wertvollen Eigenschaften zu würdigen, hat sich der am 4. Februar 2021 erstmals vergebene „Schweizer Preis für Putz und Farbe“ zur Aufgabe gemacht. Ausgelobt wurde er vom Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmer-Verband SMGV in Kooperation mit der Fachmesse appli-tech, nachdem diese den Preis bereits 2015 und 2018 als „Innovationswettbewerb Farbe – Putz – Dämmung“ verliehen hatten. Aktuell kann noch online für einen Publikumspreis bis zum 17. Februar 2021 abgestimmt werden.
Teilnahmeberechtigt waren bis zum 30. September 2020 realisierte Bauwerke, die im Zeitraum zwischen 1. Januar 2015 und 30. Juni 2020 fertiggestellt wurden. Der Standort muss sich in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein befinden, zusätzlich waren ausschließlich Projekte zugelassen, die im Team realisiert wurden. Diese setzten sich jeweils aus Planern (Architekt / Innenarchitekt / Farbgestalter) und Handwerkern aus der Maler- und Gipserbranche zusammen.
Für das neue Format wurden 37 Projekte mit Fokus auf die Fassaden- oder die Innenraumgestaltung eingereicht. Der neunköpfigen Jury unter Vorsitz von Stefan Cadosch, Präsident des SIA Schweiz, gehörten unter anderem die Architekt*innen Andreas Hild und Annette Helle sowie die TEC21-Chefredakteurin Judit Solt an. Die Jury würdigte insbesondere die hohe Vielfalt der eingereichten Lösungen und vergab folgende Preise:
- Gold in der Kategorie „Putzfassade / Farbgestaltung“: Haus Holdergasse in Vaduz von Baumschlager Eberle Architekten mit Michael Liebtrau (beide Vaduz) und Putzarbeiten von Gebr. Beck (Triesenberg)
- Gold in der Kategorie „Innenraumgestaltung“: Schulhaus am Ekkarthof in Lengwil von Lukas Imhof Architektur (Zürich) und Gipserarbeiten von Gipsergeschäft Kradolfer (Weinfelden)
- Silber in der Kategorie „Putzfassade / Farbgestaltung“: Kloster Maria Opferung in Zug von Hegglin Cozza Architekten (Zug) und Putzarbeiten von Urban Fuchs Bau (Zug)
- Silber in der Kategorie „Innenraumgestaltung“: Hofcafé Rathaus Zum Äußeren Stand in Bern von Bellorini Architekten (Bern) und Gipserarbeiten von Wenger, Hess & Partner (Gümlingen)
- Bronze in der Kategorie „Putzfassade / Farbgestaltung“: CODHA-Gebäude im Ecoquartier Jonction in Genf von Dreier Frenzel Sàrl (Lausanne) und Putzarbeiten von RST (Grand-Lancy)
- Bronze in der Kategorie „Innenraumgestaltung“: Haus Holdergasse in Vaduz von Baumschlager Eberle Architekten mit Michael Liebtrau (Vaduz) und Putzarbeiten von Gebr. Beck (Triesenberg)
- Sonderpreis „Gesamtwirkung“: Wohnüberbauung Oberzelg in Winterthur-Sennhof von Esch Sintzel Architekten und Ausführung/Handwerk von Meier Ehrensperger (beide Zürich)
Für das Haus Holdergasse in Vaduz kam ein mineralischer Sumpfkalkputz ohne Zusatzmittel zum Einsatz, der mit Marmorino-Technik aufgebracht wurde. Die Jury lobte, dass die mehrschichtige Auftragstechnik eine fast transparente Wirkung mit einer Anmutung von Tiefe erzeuge und so eine Reihe von Lesbarkeiten anbiete. Das Schulhaus am Ekkarthof in Lengwil überzeugte das Preisgericht durch die farbigen Putzfelder, die ein neues Raumgefühl in der Eingangshalle generieren würden. Dafür wurde die traditionelle Technik des Stucco Veneziano adaptiert und die Oberfläche mit Wachs behandelt, sodass ein sanfter Glanz entstand.
Text: Marius Birnbreier
Zum Thema:
Die Abstimmung über den Publikumspreis ist hier noch bis 17. Februar 2021 möglich.
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Baumschlager Eberle Architekten
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Gold in der Kategorie „Putzfassade / Farbgestaltung“: Haus Holdergasse in Vaduz von Baumschlager Eberle Architekten mit Michael Liebtrau (beide Vaduz) und Putzarbeiten von Gebr. Beck (Triesenberg)
Haus Holdergasse in Vaduz, Materialdetail
Gold in der Kategorie „Innenraumgestaltung“: Schulhaus am Ekkarthof in Lengwil von Lukas Imhof Architektur (Zürich) und Gipserarbeiten von Gipsergeschäft Kradolfer (Weinfelden)
Schulhaus am Ekkarthof in Lengwil, Materialdetail
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