Unzählige schützenswerte Häuser stehen in der Schweiz – und nicht nur dort – leer und zerfallen langsam aber sicher. Gleichzeitig finden Liebhaber*innen und Kaufinteressenten oft keinen Zugang zu den entsprechenden Angeboten, da diese als Nischenprodukte im unübersichtlichen Immobilienmarkt untergehen. Die vom Schweizer Heimatschutz in Zusammenarbeit mit der Schweizer Stiftung Ferien im Baudenkmal lancierte Webseite „Marché Patrimoine – die Plattform für Baudenkmäler“ will hier auf nationaler Ebene vermitteln. Nicht zuletzt damit die Bauten der Kulturlandschaft als identitätsstiftende Elemente erhalten bleiben.
Auf einer Anfang September gestarteten, schön gestalteten Webseite sind bereits 19 Objekte zu finden. Die Offerten reichen vom guterhaltenen folkloristischen Hotelgebäude mit 20 Zimmern aus dem Jahre 1875 für Gebote ab 1 Million Schweizer Franken bis zum sanierungsbedürftigen Bauernhaus in Glarus von 1563 ab 250.000 Franken – es ist also für jeden etwas dabei. Bis Ende 2020 werden weitere historische Bauten, sofern sie den Anforderungen der Stiftung bezüglich Originalität entsprechen, kostenlos auf die Onlineplattform agestellt. Das Angebot soll sich nicht nur auf Wohnhäuser beschränken, auch Gewerbe- und Industriebauten oder landwirtschaftliche Objekte werden aufgenommen.
Als Projektträger engagieren sich der Schweizer Heimatschutz und die Stiftung Ferien im Baudenkmal für den Erhalt der vielfältigen Baukultur auf Landesebene. Der Heimatschutz setzt dabei auf Öffentlichkeitsarbeit und politisches Engagement, die Stiftung Ferien im Baudenkmal gibt bedrohten Denkmälern eine Zukunft als Ferienhäuser und macht Baukultur so erlebbar. Die Vermittlung von historischer Bausubstanz ist ein logischer Schritt, der auch hierzulande Beachtung finden sollte. (tl)
Zum Thema:
www.marchepatrimoine.ch